Ein Gespräch in Süddeutsche Zeitung mit Ilse Helbrecht, Professorin für Metropol…

Ein Gespräch in Süddeutsche Zeitung mit Ilse Helbrecht, Professorin für Metropolenforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin, über die Gentrifizierung der Stadt, historische Ursachen und Möglichkeiten des Gegensteuerns.

"Wie kann man gegensteuern?
München hat eine positive Tradition, gegen die Verdrängungsmechanismen anzugehen. Man muss es schaffen, sich Flächen zu sichern und sie der Normallogik zu entreißen. Die Wertsteigerung findet über private Investoren statt, aber Baurecht und Planungsrecht zu schaffen, ist ein staatlich hoheitsrechtlicher Akt. Planungsmehrwert schaffen und sozialpolitisch abzuschöpfen – da ist München sehr gut unterwegs.

Sind wir da auf dem richtigen Weg?
In Deutschland haben viele Städte in den vergangenen Jahren ihr Tafelsilber – Flächen und Wohnungen – sogar verkauft. Aber die Hoheit über Immobilien in der eigenen Stadt ist die Bastion, um Verdrängungsmechanismen des Marktes standhalten zu können. Nur dann kann man gestalten, sonst hat man außer dem Planungsrecht keine Möglichkeit mehr. Das muss nicht unbedingt die Stadt machen, Stiftungen und Genossenschaften können das auch. Diese Ideen werden gerade wieder stark. Und das ist wichtig, das ist die stärkste Möglichkeit gegen Verdrängung."

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/sz-serie-unbezahlbar-schoen-verdraengung-ist-das-ehrlichere-wort-1.2511525


Metropolenforscherin über den Wohungsmarkt in München
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Metropolenforscherin Ilse Helbrecht über die Gentrifizierung von München, historische Ursachen und Möglichkeiten des Gegensteuerns.