150 Teilnehmer bei Pegida-Kundgebung in Chemnitz – Freie Presse

Chemnitz: 150 Teilnehmer_innen bei Pegida-Kundgebung

Heute nachmittag haben sich 150 Pegida-Anhänger_innen in Chemnitz zu einer Kundgebung getroffen. Dabei forderten mehrere Redner_innen in kurzen Ansprachen eine Verschärfung des Strafrechts bei sexuellem Missbrauch von Kindern. U.a. waren auch Vertreter_innen von Legida und Lutz Bachmann beteiligt. Als Anlass diente der Übergriff auf ein siebenjähriges Mädchen, der sich am Montag am Rande eines Spielplatzes in Chemnitz ereignet hatte.

Zunächst war ein junger Mann aus Nordafrika ins Visier der Polizei geraten und zeitweilig festgenommen worden. Der anfänglicher Verdacht ließ sich jedoch nicht erhärten. Laut den Ermittlern identifizierten ihn weder das Opfer noch Zeugen, die sich zum Zeitpunkt des Geschehens im Umfeld des Spielplatzes aufgehalten hatten, als mutmaßlichen Täter.

Das hindert jedoch Rassist_innen nicht, auf Facebook-Seiten wie “Sachsen wehrt sich” zur Lynchjustiz aufzurufen: “Er wurde wieder frei gelassen! Tunesischer Asylant. Unsere Kinder sind Freiwild. Findet ihn!”. Die Freie Presse weist in ihrer Berichterstattung darauf hin: “Keine vergleichbaren Kundgebungen hatte es bei zwei ähnlichen Übergriffen gegeben, die sich in Wochen zuvor im Botanischen Garten und auf dem Sonnenberg ereignet hatten. In dem einen Fall hat laut Polizei ein 18-Jähriger aus der Region die Tat gestanden, in dem anderen Fall ist der Täter (etwa Mitte 30, sächsischer Dialekt, mit Moped unterwegs) noch nicht ermittelt.”

http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/150-Teilnehmer-bei-Pegida-Kundgebung-in-Chemnitz-artikel9270141.php