Unterkünfte – LWB und Wohnungs-Genossenschaft quartieren Flüchtlinge ein

Leipzig: Wohnungen für Geflüchtete bei LWB und Wohnungsgenossenschaften

In der heutigen Ausgabe der LVZ-Online wird neben einer ausführlichen Berichterstattung über die Ernst-Grube-Halle (#EGH) als Notunterkunft des Landes auch das Thema der dezentralen Unterbringung durch die Stadt Leipzig aufgegriffen.

Laut Mitteilung eines Rathaussprechers stellt die kommunale Wohnungsgesellschaft LWB neben größeren Unterkünften, den sogenannten Häusern für gemeinschaftliches Wohnen wie in der Markranstädter Str. 16/18, pro Monat zwischen 50 und 60 Wohnungen zur Verfügung, in denen die Kommune Asylbewerber_innen unterbringen kann. Dabei arbeite die LWB eng mit dem Sozialamt zusammen. Die zum Wohnungsunternehmen gehörende Abteilung “Sozialmanagement” habe bereits vielfältige Erfahrungen bei der Unterbringung von Asylsuchenden gesammelt, heißt es aus dem Sozialamt. Die LWB bietet zum Beispiel seit 2013 jeden Monat eine Asylbewerbersprechstunde im Servicekiosk in der Konradstraße an.

Der Wohnungsleerstand bei der LWB betrug zur Jahresmitte 2015 rund 4,9 Prozent. Bei knapp über 35.000 Wohnungen insgesamt wären dies etwas über leerstehende 1.700 Wohnungen. “Diese Leerstandsquote lässt allerdings keine Rückschlüsse darauf zu, wie viele Wohnungen sofort an Flüchtlinge vermietet werden könnten”, betont LWB-Sprecherin Samira Sachse. Denn im Gesellschafterauftrag des Stadt-Unternehmens sei festgelegt, dass die LWB für breite Schichten der Bevölkerung Wohnraum zur Verfügung zu stellen habe. “Die LWB ist seit Jahren mit Abstand der Vermieter in Leipzig, der die meisten Wohnungen für Asylsuchende bereitstellt”, sagt Sachse. Bei der Belegung der Wohnungen vertraue die LWB auf den Sachverstand und die Erfahrungen ihrer Mieterbetreuer und Vermieter, die auch dafür Sorge tragen, dass Nachbarschaften nicht überfordert werden.

Stellvertretend für die Leipziger Wohnungsbaugenossenschaften wurde die Wohnungsgenossenschaft UNITAS eG gefragt. “Wir sind mit der Stadt darüber im Gespräch”, erklärte ihr Vorstand Steffen Foede. Die Unitas habe auch schon Geflüchete in ihren Wohnungen untergebracht. “Die Stadt hat in diesen Fällen die Genossenschaftsanteile finanziert, die aufgrund unserer Satzung gezahlt werden müssen”, so Foede. Mit Hilfe eines Sprachmittlers werde auch regelmäßig bei den Menschen vorbeigeschaut, um weiteren Handlungsbedarf zu ermitteln und Hilfe anzubieten. “Es ist uns aber nicht möglich, der Stadt ein ganzes Kontingent an freien Wohnungen zur Verfügung zu stellen, die dann von ihr selbst vergeben werden”, betonte der Vorstand. Die Satzung der Unitas schreibe vor, dass die Genossenschaft selber entscheiden müsse, ob ein neuer Hausbewohner ins Quartier passe oder nicht. “Es gibt in Leipzig auch Genossenschaften mit etwas anderen Satzungen, die auch schon Mietverträge direkt mit der Stadt abschließen, wodurch diese dann die Flüchtlinge nach eigenem Ermessen einquartieren kann”, so Steffen Foede.

http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/LWB-und-Wohnungs-Genossenschaft-quartieren-Fluechtlinge-ein

Siehe auch
Licht und Schatten: Zum aktuellen Stand der (dezentralen) Unterbringung von Geflüchteten in Leipzig
Pressemitteilung Juliane Nagel (Die Linke) vom 2.
Januar 2015
http://jule.linxxnet.de/index.php/2015/01/zum-aktuellen-stand-der-dezentralen-unterbringung-von-gefluechteten-in-leipzig/