Schon 12,50 Euro/qm: Reiche Rentner lassen Leipzigs Mieten steigen

Leipzig: Höchstmieten in der Stadt steigen auf bis zu 12,50 €/m²

Gestern veröffentlichte der Immobilienverband Deutschland Mitte-Ost (IVD Mitte-Ost) seinen neuesten Immobilienpreisspiegel, in dem er detailliert die Entwicklung der wichtigsten Immobilienteilmärkte in insgesamt 28 Städten Sachsens und Sachsen-Anhalts untersucht. Er liest sich fast ausschließlich als Erfolgsmeldung mit dem üblichen Worthülsen. Karl-Heinz Weiss, Regionalvorsitzender des IVD Mitte-Ost: „Die moderaten Preisanstiege sind wichtig für die Gesundung des Marktes. Aufgrund der gestiegenen Baukosten braucht es auch höhere Mietzinsen, um das Investment bei einem Neubau sicherer refinanzierbar zu machen. Nur so kann auch in Zukunft in wachsenden Städten ausreichend Wohnraum zur Verfügung stehen“ (http://www.deal-magazin.com/news/49860/IVD-Mitte-Ost-Randlagen-der-Metropolen-mit-wachsender-Beliebtheit).

Die Mietpreise im Bestand liegen in den Metropolen je nach Wohnwert für eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern zwischen 3,50 €/m² (einfacher Wohnwert Chemnitz) und 9,00 €/m² (sehr guter Wohnwert Dresden) leicht höher als im vorigen Jahr.

Die Höchstmieten in den Metropolen steigen traditionell und erreichen auch in diesem Jahr neue Spitzenwerte. Top-Objekte in den Premiumlagen Dresdens kosten bis zu 14 €/m². In Leipzig und Magdeburg werden bis zu 12,50 €/m² vereinbart. Mit einigem Abstand folgen Halle (10 €/m² ) sowie Chemnitz (8 €/m²).

Die BILD Leipzig greift die Pressemitteilung auf, ändert dabei nun zunehmend den Ton ihrer Berichterstattung, warnt vor teuren Mieten und spitzt wie gewohnt stark zu. Dafür hat der BILD-Redakteur Erik Trümper offenbar noch einmal bei Weiss direkt nachgefragt:

“Schon 12,50 Euro pro Quadratmeter. Reiche Rentner lassen Leipzigs Mieten steigen
[…] Nur noch 5 Prozent der Wohnungen stehen in Leipzig derzeit leer. Hält der Zuzug an, sind auch die bald weg. […] Karl-Heinz Weiss (59), Vorsitzender des IVD Mitte-Ost: „Zuzug steigert die Nachfrage und lässt in allen Bereichen die Preise weiter steigen. Wohnraum in guten und Top-Lagen ist knapp“.”

Auf die Frage, wer die Spitzenmieten von 12,50 €/m² zahlt, antwortet Weiss: „Es gibt die Tendenz, dass junge Alte, also Menschen, die gerade in die Rente eingetreten sind, ihr Haus verkaufen und mit klaren Vorstellungen eine Wohnung mieten. Hat sie Balkon, Aufzug und ist zentral, zahlen sie auch 12 Euro. Und natürlich sind Zuzügler aus Stuttgart oder München solche Preise gewohnt. Mit dem Unterschied, dass sie in Leipzig dafür bessere Wohnungen in besseren Lagen erhalten.“

Als Spitzenlagen werden in Leipzig das Waldstraßen-, Bachstraßen- und Musikerviertel, das Zentrum, Gohlis-Süd und das Grafische Viertel beschrieben. Das Fazit des IVD lautet: „In den kommenden Jahren steht die Entwicklung für Leipzigs Immobilienmarkt unter einem guten Stern.“

Dabei sieht der IVD einen weiteren Trend: Wohnen im Speckgürtel. Weiss: „Sind eine gute Infrastruktur, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten vorhanden, erleben die Gemeinden bis zu 25 km
im Umland eine positive Entwicklung.“

http://www.bild.de/regional/leipzig/miete/reiche-rentner-lassen-leipzigs-mieten-steigen-42444342.bild.html