Wohnungswirtschaft: Plattenbauten in Bernburg werden abgerissen

Bernburg (Salzlandkreis): Wohnungsgenossenschaft Bernburg eG läßt weitere Wohnblöcke abreißen. Ein Anwohner findet, dass die Gebäude lieber für Flüchtlinge genutzt werden sollten.

Im Wohngebiet am Zepziger Weg läßt die Wohnungsgenossenschaft Bernburg eG weitere Wohnblöcke entkernen und so zum Abriß vorbereiten. Mieter_innen wird bereits gekündigt, obwohl der “Rückbau” erst für 2017 geplant ist. Einer der Mieter findet dies gegenüber Mitteldeutsche Zeitung absurd: „Es kommen täglich Menschen aus der ganzen Welt nach Deutschland, die aus ihren Ländern fliehen. Da wird für viel Geld ein Container für Flüchtlinge eingerichtet und hier stehen Wohnungen leer und werden durch den Abriss vernichtet.“ Der Stadtteil sei schon jetzt sehr gemischt. Es leben hier bereits Menschen vieler Nationalitäten zusammen und das funktioniere, führt Albrecht an. Es gebe Einkaufsmöglichkeiten und mit dem Stadtteilhaus eine soziale Einrichtung, die mit Rat und Tat Flüchtlingen zur Seite stehen könne

Für Peter Arlt, Vorstandschef der Genossenschaft, ist das kein Grund, den Abriss zu verschieben: „Es wäre kurzsichtig, jetzt alles zu stoppen. Wir haben auch so genug leerstehenden Wohnraum, um bei Bedarf bei der Unterbringung der Flüchtlinge helfen zu können.“ Außerdem würde es Geld kosten, den Abriss abzusagen, weil Fördermittelbescheide bereits vorliegen. „Wer weiß, wenn wir jetzt die Blöcke nutzen und sie in ein paar Jahren wieder leerstehen, dann tragen wir die Kosten“, argumentiert Arlt. Nach heutigem Stand würden dann allein nur die Abrisskosten bei 150.000 Euro pro Wohnblock liegen.

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