Leipziger Internet Zeitung: Steigende Zahl der Asylbewerber zwingt auch Leipzig zum Einstieg in…

Leipzig: Auch das Pestel Institut warnt. Steigende Zahl der Asylbewerber zwingt auch Leipzig zum Einstieg in den sozialen Wohnungsbau

L-iz Leipziger Nachrichten: “In Leipzig werden rund 2.740 Wohnungen für die Flüchtlinge, die in diesem Jahr kommen, zusätzlich gebraucht. Das geht aus einer aktuellen Wohnungsmarkt-Analyse des Pestel-Instituts hervor. …

„Um die für Asylbewerber zusätzlich benötigten Wohnungen zu ermitteln, gilt die Formel: 100 Flüchtlinge, die nach Leipzig kommen, benötigen im Schnitt 40 Wohnungen“, erläutert Matthias Günther.

Womit dann nach Berechnungen der Pestel-Mitarbeiter der Gesamt-Wohnungsbedarf für Leipzig im Jahr 2015 auf rund 10.840 Wohnungen steigt. Denn auch ohne die zugewiesenen Flüchtlinge steigt ja die Bevölkerung weiter – bis Jahresende um schätzungsweise 12.000 bis 13.000 – so wie im Jahr 2014. Damit würde sich die von der Stadt geschätzte Zahl von 22.000 leerstehenden Wohnungen in diesem einen Jahr halbieren. Im Schnitt wurden in den vergangenen Jahren in Leipzig allerdings lediglich rund 1.190 Wohnungen pro Jahr fertiggestellt.

Das passt natürlich hinten und vorne nicht und es ist absehbar, dass alle Kritiker der geradezu gelähmten Leipziger Wohnungsmarktpolitik am Ende Recht behalten – und zwar ziemlich bald. Denn dann werden gerade den Leipzigern mit geringen Einkommen die Wohnungen ausgehen.

Nur bei den entscheidenden Politikern kommt die Botschaft einfach nicht an. „Um eine handfeste Wohnungskrise zu vermeiden, muss dringend neuer Wohnraum her. Immerhin braucht Leipzig in diesem Jahr 9,1-mal so viele Wohnungen wie bislang jährlich überhaupt neu gebaut wurden“, sagt Pestel-Institutsleiter Matthias Günther. Auch in den kommenden Jahren müsse sich Leipzig auf einen „hohen Wohnraumbedarf einstellen“. Es sei deshalb „zwingend notwendig, die bisherige Neubaurate enorm zu steigern und beim Leerstand kräftig zu sanieren“, so das Institut.

Das von der Stadt vorgelegte Konzeptpapier zum „Wohnungspolitischen Konzept“ klingt aber nicht so, liest sich eher wie das müde Erwachen eines Drachen nach langem Schlaf: Mehr Wohnungen werden gebraucht? Naja, könnte man ja mal für die nächsten Jahre angehen. … .”

Steigende Zahl der Asylbewerber zwingt auch Leipzig zum Einstieg in den sozialen Wohnungsbau