Andrej Holm

Andrej Holm: Flucht aus der Verantwortung. Wohnen zwischen Marktversagen und staatlichem Scheitern

“Jahrelang wurde in Deutschland das Klagelied von der demographischer Krise und einem bedrohlichen Rückgang der Bevölkerungszahlen angestimmt. Kaum kehrt sich der Trend um, kollabiert nicht nur der Verwaltungsapparat des Landes sondern vielerorts auch gleich noch der humanistische Anstand. …

Auch im Bereich der Wohnungspolitik wird mit dem Argument der Überforderung angesichts der aktuellen Flüchtlingsbewegungen eifrig alter Wein in neue Schläuche gefüllt. Die Bauwirtschaft fordert eine Absenkung der Baustandards und erweiterte Steuerprivilegien für den Wohnungsbau, die Bundesregierung reanimiert in einer ad hoc Maßnahme ein eigentlich zum Auslaufen bestimmtes Programm der traditionellen Wohnungsbauförderung und die Kommunen fordern eine bessere finanzielle Ausstattung für eben jene Strukturen der zentralisierten Unterbringung, die schon in der Vergangenheit als Integrationshemmnisse kritisiert wurden. Die Krisenpanik wird nicht genutzt um Problem zu lösen, sondern als Hebel für die Durchsetzung eigener Interessen. Versteckt hinter Willkommenskultur und einer Wir-schaffen-das-Rhetorik präsentieren sich im Bereich des Wohnens nun ausgerecht all jene als Retter in der Not, die unsere Städte in die Wohnungsnot manövriert haben. … .”

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