Neue Häuser-Report enthüllt | Rekordpreise für Leipzigs Immobilien!

Leipzig: Rekordpreise für Immobilien. Doch wer zahlt zum Schluss die Rechnung? #WoPoLE

Weder die Stadtverwaltung Leipzig noch die LVZ Leipziger Volkszeitung und auch nicht die im Warnen und Barmen sonst so geübte BILD Leipzig stellen im allgemeinen Jubel die naheliegende Frage: Wer bezahlt den letztendlich die “Rekordpreise” für Grundstücke, unbewohnte und bewohnte Häuser und vor allem für Eigentumswohnungen, die nicht selbst genutzt, sondern als Geldanlage erworben und vermietet werden? Die Anwort ist einfach: Die Mieter und Mieterinnen als letztes Glied der Immobilien-Nahrungskette.

Zitiert wird meist die Baubürgermeisterin Dorethee Dubrau: „Das Schlimmste für die Stadt wäre, wenn das Baugeschehen nicht weiter angeheizt wird. Mehr Wohnungen bedeuten nicht schnell steigende Preise.“ Das ist nicht ganz falsch, aber eben auch nur halb richtig. Fast ausschließlich teure neue Wohnungen erhöhen die Angebotsmieten, die Erwartungshaltung fast aller Vermieter_innen, die “ortsübliche Vergleichsmiete” im Mietspiegel und damit mittelfristig auch die Bestandsmieten.

In einer BILD-Bildunterschrift heißt es: “Gut 570 000 Einwohner hat Leipzig. Über 700 000 sollen es 2030 sein. Doch schon jetzt werden bezahlbare Wohnungen knapp, die Preise steigen durch den Zuzug.” Auch das ist verkürzt. Die Preise steigen, weil das knapper werdende Angebot dazu führt, dass Vermieter_innen nun Mieten verlangen können, die lange Zeit in Leipzig nicht durchsetzbar waren. Im Immobiliensprech heißt dies, die “Mietzahlungsbereitschaft” steigt – leider “alternativlos” bei einem immer knapper werdenden und gleichzeitig lebensnotwendigen Gut.

Die Preise steigen, weil für die hier schon lebenden Menschen und die Dazukommenden nicht ausreichend preisgünstige Wohnungen geschaffen werden, da zum einen fast nur teure Wohnungen im Neubau und nach der Sanierung leerstehender Häuser hinzukommen und gleichzeitig immer häufiger bewohnte Wohnungen mit günstigen Bestandsmieten gekündigt und teuer zweitsaniert werden. Gäbe es Regulierungen und Anreize, ausreichend preisgünstige Wohnungen für alle Alt- und Neu-Leipziger_innen zu schaffen und zu erhalten, würden die Preise nicht “automatisch” steigen.

http://www.bild.de/regional/leipzig/immobilien/rekord-preise-fuer-leipzigs-immobilien-45377874.bild.html Quelle: Die rasante Entwicklung unserer Stadt spiegelt sich bei den Preisen auf dem Immobilienmarkt wider.