Landflucht: “Ein bis zwei Milliarden Menschen könnten in Elendsvierteln landen”

“Ein bis zwei Milliarden Menschen könnten in Elendsvierteln landen” – Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

DIE ZEIT: “Auf der Suche nach Bildung, Arbeit und Kultur ziehen Millionen in die Städte, sagt Entwicklungsökonom Dirk Messner. Die Zukunft der Menschheit entscheidet sich dort. …

ZEIT ONLINE: Herr Messner, in den nächsten 35 Jahren werden sich zwei bis drei Milliarden Menschen weltweit auf den Weg in die Städte machen. Das sagt das neue Gutachten “Der Umzug der Menschheit” voraus, gerade vorgestellt vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). …

ZEIT ONLINE: Wie sollen sich die Städte dann entwickeln?
Messner: Wir schlagen vor, überall die kleineren und mittleren Zentren zu stärken. Etwa 60 Prozent der Menschen weltweit leben heute in Orten mit bis zu einer halben Million Einwohner. Schon 2030 könnten das nur noch 40 Prozent sein – während die Slums der Großstädte umso mehr wuchern.

Der Fokus der Aufmerksamkeit muss sich auf solche Mittelstädte richten und auf polyzentrische Siedlungsformen wie bei uns im Ruhrgebiet, in der Emilia-Romagna in Italien oder der San Francisco Bay Area. Dort kooperieren selbstbestimmte ländliche Räume eng mit kleinen und größeren Städten. …

Dirk Messner ist Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) in Bonn und Vorsitzender des WBGU.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-04/landflucht-migration-wbgu-arbeit-bildung-kultur Quelle: Auf der Suche nach Bildung, Arbeit und Kultur ziehen Millionen in die Städte, sagt Entwicklungsökonom Dirk Messner. Die Zukunft der Menschheit entscheidet sich dort.