“Wir Unternehmer wissen uns selbst zu helfen”

Berlin: Interview mit Christoph Gröner (CG Gruppe AG) u.a. zur #Rigaer Str. – “Wir Unternehmer wissen uns selbst zu helfen”

Tagesspiegel: “Wie ist es, in der Rigaer Straße zu bauen? Investor Christoph Gröner über Autonome, Gentrifizierung und Hilfe vom Staat.

Die CG Gruppe, die gerade den Steglitzer Kreisel erworben hat, will unweit der der Rigaer Straße 94 insgesamt 133 Wohnungen bauen. Kritiker befürchten, dass der Kiez durch das 37-Millionen-Euro-Projekt weiter aufgewertet wird und Bewohner durch hohe Mietern verdrängt werden. Wir sprachen darüber mit dem Chef des Unternehmens, Christoph Gröner. …

Tagesspiegel: In Friedrichshainer Nordkiez leben vor allem einkommensschwache Menschen. Warum haben Sie sich für diesen Standort entschieden? Mieten von 10 Euro kalt pro Quadratmeter sind für viele nicht zu bezahlen.

Gröner: Die CG Gruppe AG baut an diesem Standort Eineinhalb-Zimmer-Wohnungen mit 30 Quadratmetern, Vier-Zimmer-Wohnungen mit 90 Quadratmetern. Selbst bei einem Mietpreis von kalkulierten 11 bis 13 Euro pro Quadratmeter entsteht dort Wohnraum, den sich die arbeitende Bevölkerung gewiss leisten kann.

Niemand wird ernsthaft behaupten können, dass Wohnraum für 360 Euro zuzüglich Nebenkosten oder 1050 Euro für einen Haushalt mit zwei Kindern Luxusmieten sind. Mit diesem Quartier schaffen wir einen gehobenen Standard, der sicherlich in puncto Ökonomie und Ökologie hochwertig ist, der aber keinesfalls die Aussage zulässt, es handele sich um Luxusbauten. Das Quartier braucht solche Wohnflächen, um einen Ausgleich zu schaffen. Selbstverständlich kann sich unter den von uns geschilderten Umständen auch Bevölkerung aus der Umgebung eine solche Wohnung leisten. …

Gröner: … Daneben sind wir als Projektentwickler überzeugt von den positiven Wirkungen des kooperativen Baulandmodells und unterstützen an all unseren Standorten Projekte, die den Spagat zwischen Menschen mit geringerem Einkommen und Gutverdienern gewährleisten. Zudem ist unser Unternehmen niemals an Projekten beteiligt, an denen unsere Beteiligung unmittelbar zur Vertreibung von Mietern führt. Besetzte Häuser werden nicht zum Gegenstand irgendwelcher Überlegungen gemacht und kategorisch bei der Auswahl der Projekte aussortiert.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/streit-um-rigaer-strasse-wir-unternehmer-wissen-uns-selbst-zu-helfen/13867196.html Quelle: Wie ist es, in der Rigaer Straße zu bauen? Investor Christoph Gröner über Autonome, Gentrifizierung und Hilfe vom Staat.