In den Westen – wegen der Hautfarbe

Schland: Ali Schwarzer (@Eishle): In den Westen – wegen der Hautfarbe. Ab 2012 wurde es im Osten hässlich

Berliner Morgenpost: “Künstler und Intellektuelle mit ausländischen Wurzeln verlassen nach Übergriffen den Osten

… Ihm war aufgefallen, dass es relativ ruhig war, die ersten zehn Jahre im neuen Jahrtausend. Es begann erst um das Jahr 2012 langsam wieder, dass er häufiger Geschichten von Pöbeleien hörte von anderen befreundeten Nichtweißen. “Zu dieser Zeit diskutierte die Stadt Leipzig das Konzept der dezentralen Unterbringung von Asylsuchenden in Leipzig”, sagt er. “Da wurden die Leipziger richtig hässlich.”

Ali Schwarzer ist Mitglied in der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland [ISD Bund e.V. Initiative Schwarze Menschen in Deutschland] und deren Sprecher Tahir Della kennt die Geschichten. “Ich tue mich schwer, eine bestimmte Region zu verurteilen”, sagt Della, “aber es gibt einfach mehr Leute dort, die solche Erfahrungen machen.” Sie meiden bestimmte Orte wie Dresden oder Leipzig, vor allem an bestimmten Tagen, wie Montag, wenn Pegida und Legida demonstrieren. “Ich kenne Menschen, die lieber nach Westdeutschland gezogen sind, weil es dort leichter ist, mit einer anderen Hautfarbe zu leben.” Auch die Zahlen legen eine solche Reaktion nahe. Obwohl in den östlichen Bundesländern nur rund ein Fünftel der Deutschen leben, findet fast die Hälfte aller fremdenfeindlichen und rechtsex­tremen Übergriffe und Anschläge auf dem Gebiet der früheren DDR statt. Laut dem Verfassungsschutzbericht 2015 liegen die dokumentierten, rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten bezogen auf eine Million Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern bei 58,7, in Sachsen bei 49,6 und in Thüringen bei 33,9 – damit überall höher als der Durchschnitt der westdeutschen Länder: 10,5. … .”

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