Der Häuserkampf im Gundeli

Basel (CH): #Gentrifizierung und #Häuserkampf im Gundeli. #Genossenschaft #MietshäuserSyndikat kann beim Preisrennen nicht mithalten

Ein Ex-Leipziger und Mitgründer der hiesigen Wohnungsgesellschaft mbH Central LS W33 will in der alten Heimat Basel mit der 2014 gegründeten Genossenschaft Mietshäusersyndikat und gemeinsam mit Mieter_innen deren Häuser erwerben und sie so vor #Verdrängung schützen. Aber Investoren, die Mieterinnen und Mieter rausekeln und ihre Miets- in teure Eigentumswohnungen umwandeln wollen, sitzen meist am längeren Hebel.

TagesWoche: “Ein Fall aus dem Gundeli zeigt, wie Investoren auf dem Wohnungsmarkt vorgehen und Mieterinnen und Mieter verdrängen. Von Jeremias Schulthess …

Die Mieterinnen und Mieter klauben ihre Ersparnisse zusammen und machen einen Plan, wie sie beim Hausverkauf mitbieten können. Das Haus soll in eine Genossenschaft integriert werden. So könnten sie ihre Wohnungen behalten, wenn sie einen Anteil Eigenkapital in den Kauf einschliessen. Die Basler Genossenschaft Mietshäuser Syndikat bietet Hand, ein offizielles Kaufangebot zu machen. Mit ihr erstellen die Mieterinnen und Mieter als erstes einen Finanzplan. … Doch die 1,5 Millionen Franken der Mieterinnen und Mieter reichen nicht, um das Haus zu kaufen. Den Zuschlag erhält Immro AG mit Sitz im Kanton Luzern. Die Immobilienfirma zahlt etwas mehr … . Mitte November … stellt die Immro AG bereits ein Inserat online, in dem sie Eigentumswohnungen an der Blauensteinerstrasse ausschreibt. Die Immobilienfirma wirbt mit dem «Bijou» an «einer der schönsten Strassen in Basel» und verlangt für eine Wohnung 650’000 Franken. … Das Vorgehen der Immro AG, aus dem Haus Stockwerkeigentum zu machen, habe System. Denn es laufe meist nach demselben Schema, sagt Vitelli: «Kaufen, in Scheiben schneiden und weiterverkaufen.» …

Das derzeit grösste Umbauprojekt im Gundeli steht an der Hochstrasse an. Dort will die Zürcher Anlagestiftung Turidomus die bestehende Häuserzeile abreissen und einen Neubau mit Wohnungen hinstellen. Dass die Mietzinse deutlich höher werden, ist dabei eigentlich gar keine Frage. Die rund 100 Mieterinnen und Mieter haben bereits die Kündigung erhalten (die TagesWoche berichtete). Auch dort habe man versucht, die Häuser in eine Genossenschaft zu integrieren, erklärt Balmer vom Mietshäuser Syndikat. Ohne Erfolg. Turidomus wollte an ihren Neubau-Plänen festhalten, die sie seit über sechs Jahren hegt. Der Neubau, der ab 2018 gebaut werden soll, wird das Quartier weiter aufwerten – ehemalige Mieterinnen und Mieter machen Platz für neue, zahlungskräftige Kundschaft. … .”

http://www.viavia.ch/syndikat/

http://www.tageswoche.ch/de/2017_5/basel/741642/der-haeuserkampf-im-gundeli.htm