Oben angekommen?

Schland: #Stadtflucht? Immobilien-Investor_innen weichen in B-#Großstädte und #Speckgürtel der #Metropolen aus

DIE ZEIT: Manche Analysten sehen schon die Trendwende in Metropolen. Immobilienkäufer suchen vermehrt in kleineren Städten, die nicht so teuer sind.

Die Anziehungskraft der sieben größten deutschen Städte des Landes lässt nach. Weil Mieten und Kaufpreise in den vergangenen Jahren permanent gestiegen sind, weichen vor allem junge Erwachsene vermehrt auf die Speckgürtel und kleine Städte aus, stellt das Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin fest. Demnach gewinnen nicht Berlin oder Hamburg, sondern Städte wie Darmstadt oder Regensburg die meisten Bewohner zwischen 20 und 35 Jahren hinzu. …

Die A-B-C-Stadt-Debatte ist nach Auffassung von Marc Weinstock, geschäftsführender Gesellschafter der DSK-BIG- Gruppe, wenig zielführend, um zukunftsgerichteten Wohnungs- und Städtebau zu betreiben. Als bundesweit tätiger Stadt- und Flächenentwickler sehe die DSK-BIG Wohnraumbedarf sowohl in den Großstädten als auch an der Peripherie. Das Umland als Gesamtentwicklungsraum müsse man unbedingt mit im Auge behalten. “Die Nachfrage nach Baugrundstücken für Einfamilienhäuser ist in den Speckgürteln der Metropolen ungebrochen. Auch wenn Hamburg viele Zuwanderer hat: Nicht alle wollen und können in der Hafencity wohnen”, sagt Weinstock. Um alle Schichten mit Wohnraum zu versorgen, könne man sich nicht einseitig auf die Innenverdichtung beschränken. “Ohne Außenentwicklung an den Rändern der Städte geht es nicht”, betont Weinstock.

Zahlreiche Studien zeigen, dass die Speckgürtel sowie die B- und C-Städte längst keine weißen Flecken mehr auf den Investoren-Landkarten sind, auch wenn viele Unternehmen die Provinz bisher meiden. So kommen etwa die HVB-Immobilienmarktberichte zu dem Ergebnis, dass kleinere Städte und Randlagen ebenfalls von der gestiegenen Wohnungsnachfrage profitieren. “Wenn man genauer hinsieht, stellt man fest, dass die Wohnungsmieten derzeit in vielen Vororten sogar stärker klettern als in den Stadtzentren”, sagt HVB-Experte Halling. Bodenpreise, Entwicklungskosten, Nachfrage und Wirtschaftskraft stünden in Städten wie Augsburg, Münster, Dresden, Leipzig, Erfurt oder Regensburg derzeit (noch) in einem besseren Verhältnis als in den Metropolen. … .”

http://www.sueddeutsche.de/geld/wohnungsmarkt-oben-angekommen-1.3410208