Upper West & Co.: Bringen neue Hochhäuser Entspannung in den Berliner Wohnungsmarkt?

Berlin: „Gerade wird wieder gebaut, was deutsche Städte nicht brauchen“. Kritik an Wohntürmen und #Luxuswohnanlagen

Berliner Zeitung: “Upper West & Co. Bringen neue Hochhäuser Entspannung in den Berliner Wohnungsmarkt?

… Menschen zieht es verstärkt in die Metropolen, Fläche und Wohnraum werden in den Zentren immer knapper. „Verdichtung kann heute auch wieder Hochhaus heißen. Das sehe ich schon als Trend“, sagt [Architekt und Stadtplaner Claus] Steffan.

Benedikt Hotze, Sprecher des Bundes Deutscher Architekten, sieht das mit gemischten Gefühlen. „Berlin holt bei Bauinvestitionen nach, was für die 90er Jahre erwartet wurde“, sagt er. Als die Mauer fiel, zogen viele Berliner lieber ins Umland. Selbst die Innenstadt versprach so wenig Rendite, dass Investoren Flächen in zentraler Lage einfach liegen ließen.
Einige Brachen wurden zu Spielplätzen der Alternativkultur. Als der erste kalte Hauch des Kapitals vor rund zehn Jahren in den Osten der Stadt wehte, verteidigte sie ihre Claims in Robin-Hood-Manier. Mit Erfolgen. Der Uferstreifen an der Spree blieb breiter, es gab Kompromisse. Doch auch dieses Kapitel scheint schon wieder Vergangenheit. In den Mauerresten der East Side Gallery klaffen nun Lücken als Zugang zu Luxusapartments.

Luxus-Wohntürme statt sozialer Wohnungsbau

„Gerade wird wieder gebaut, was deutsche Städte nicht brauchen“, urteilt Architekt Hotze. Jahrelang seien es Büros oder Hotels gewesen, nun Luxus-Wohntürme. „Investoren sind wie Fischschwärme, die plötzlich ihre Richtung ändern“, sagt er. „Das ist alles rein renditegetrieben und hat keine Gemeinnützigkeit oder andere Werte im Blick.“ … .”

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