Mannheim-#Jungbusch: #Gentrifizierung. Im Trendviertel wird kräftig investiert und die Mieten steigen deutlich
Echo Online: “„Die Jungbuschbewohner wollen keinen Schickimicki-Stadtteil“, sagte Michael Scheuermann im Jahr 2013 in einem Gespräch mit dieser Zeitung zum Thema Gentrifizierung. Doch heute schlägt der Quartiermanager fast schon alarmierende Töne an. Er sagt: „Die Gentrifizierung hat bereits eine zweite Stufe erreicht.“ Verliert der einst so verruchte, aber gerade für seine Multikulturalität und Vielseitigkeit beliebte Stadtteil nun doch sein altbekanntes Gesicht?
Der als Szene-Stadtteil geltende Jungbusch ist so attraktiv geworden, dass er zahlungskräftige Bevölkerung anlockt. Mehr noch: Er locke große Immobiliengesellschaften und Banken an, die Geld investieren, indem sie viele Gebäude aufkaufen, diese sanieren und zu Preisen wiedervermieten, die sich nur noch Menschen mit einem hohen Einkommen leisten können, so Scheuermann. Die Folge: Einkommensschwächere Menschen verlassen den Jungbusch. …
Somit hat sich das Phänomen einer drohenden Spaltung des Stadtteils am Verbindungskanal um 180 Grad gewendet. Scheuermann: „Früher versuchte man, die Armutszunahme im Jungbusch zu verhindern. Heute ist es genau das Gegenteil.“ Die Immobilienpreise seien enorm gestiegen. „Häuser, die vor ein paar Jahren noch für 300 000 Euro verkauft wurden, kosten heute 1,5 Millionen Euro.“ …
Gleichwohl habe die Stadt kein Interesse an einer Verdrängung eingesessener Bewohner durch sogenannte Luxussanierungen, heißt es. Und sie will genau beobachten, ob solche Luxussanierungen die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung bedrohen. Sollte dies der Fall sein, könnte der Erlass einer Satzung zur Erhaltung der Bevölkerungszusammensetzung geprüft werden. … .”
WGDS? Mannheim – Stadtpolitisches Bündnis