Ehemaliger Freiladebahnhof: Leipzig bekommt komplett neues Wohnviertel

Leipzig: #WoPoLE. @mzwebde über Neubauviertel @leipzig416 und Dieter Rink allg. über #Wohnungsmarkt

Mitteldeutsche Zeitung: “Ehemaliger Freiladebahnhof
Leipzig bekommt komplett neues Wohnviertel

Wer wissen will, wie die Leipziger künftig wohnen werden, der ist bei Dieter Rink richtig. … Von diesem idyllisch wirkenden Ort aus beobachtet der Professor am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) seit Jahren den Leipziger Wohnungsmarkt. Er rechnet vor: Wachse die Stadt wie vorhergesagt, seien bis 2030 60- bis 70.000 neue Wohnungen notwendig.

Rund vier Prozent der Wohnungen in Leipzig stehen leer, von denen sei aber nur die Hälfte sofort beziehbar, die anderen müssten erst saniert werden, so Rink. Experten wie er sprechen von einem „angespannten“ Wohnungsmarkt.

Seit Jahren kennen die Mieten in Leipzig nur eine Richtung – nach oben. Zwar ist die Stadt mit einer Durchschnittskaltmiete von 5,50 Euro pro Quadratmeter immer noch die preiswerteste der 15 größten deutschen Städte. Dennoch beklagt Rink: „Es fehlt an preiswerten Wohnungen.“ Saniert und neu gebaut werde seit Jahren überwiegend im „höher- und hochpreisigen Segment“.

Nach Erhebungen des Wissenschaftlers werden für sanierte Wohnungen zwischen acht und zehn Euro fällig; bei Neubauten reicht die Spanne von neun bis zwölf Euro. Viele können sich das nicht mehr leisten.

Rink berichtet von Studenten, die zum ersten Mal seit Jahren Schwierigkeiten hätten, bezahlbare WG-Zimmer zu finden. Von Hartz-IV-Empfängern, denen das Amt die Mieten nicht mehr zahlt und die deswegen ausweichen müssen.

Denn es gibt ja noch vergleichsweise günstige Wohnungen in Leipzig: immer häufiger am Stadtrand. Rink sieht diesen Verdrängungsprozess kritisch: Eine „soziale Durchmischung“ von Vierteln, wie sie sich die Stadt selbst zum Ziel gesetzt habe, werde so nicht erreicht. … .”

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