Günstiger Wohnraum: Die Basler Abrisspolitik gerät in Kritik – TagesWoche

Basel: Günstiger Wohnraum. Architektin Barbara Buser kritisiert
Abrisspolitik. Rendite mit Neubau meist nicht höher als bei einer sanften Sanierung

TagesWoche: “In Basel wird fleissig abgerissen und neu gebaut. Architektin Barbara Buser kritisiert diesen Trend aus ökonomischen und städtebaulichen Gründen scharf. Auch politisch steigt der Druck: Braucht Basel einen Kurswechsel?

Wie günstig ist alter Wohnraum?

Von links wird nun eine Kurskorrektur gefordert. Tonja Zürcher, Co-Parteichefin der linken BastA! wünscht sich ein strengeres Abbruchgesetz, das den Abbruch nur noch in wenigen Ausnahmefällen zulässt. Dann nämlich, wenn die Gebäude wirklich baufällig sind und ein Sicherheitsrisiko darstellen. Ansonsten soll das Gesetz den Bestand an Altbauwohnungen schützen. «Es stört mich sehr, wie viele günstige Altbauten derzeit abgerissen werden», so Zürcher.

Einen kleinen Erfolg hat die Politikerin schon erwirkt. Sie hat eine Gesetzesänderung durchs Parlament gebracht, die eine Ausweitung der Bürgschaften vorsieht. Künftig sollen auch Vereinigungen wie das Mietshäuser Syndikat mit Bürgschaften gestützt werden, das Häuser gemeinsam mit den Bewohnern aufkauft und so günstige Mieten schützt.

Für strengere Abbruchvorschriften dürften der Linkspartei aber die Mehrheiten fehlen. Das weiss auch Zürcher: «Auf dem parlamentarischen Weg wird es sehr schwierig, solange die Sozialdemokraten nicht bereit sind, mit uns zusammenzuarbeiten.» Die SP müsse von ihrer Doktrin abweichen, wonach eine hohe Bautätigkeit automatisch zu günstigem Wohnraum führe. Sie hofft, dass von der Basis Druck gemacht wird auf die Parteileitung, die Wohnpolitik zu überdenken. … .”

Günstiger Wohnraum: Basler Abrisspolitik gerät in Kritik