Wien: Eine Stadt wie ein Fremdkörper

Wien: Sebastian Kurz nutzt Stadt-Land-Spaltung im Wahlkampf aus. @FlorianGasser @zeitonline über pol. Präferenzen in der Hauptstadt

ZEIT ONLINE: “Wien wurde für alles Mögliche gebaut, aber nicht, um die Hauptstadt eines Minilandes zu werden. Sebastian Kurz nutzt die Stadt-Land-Spaltung im Wahlkampf aus. …

Um zu sehen, was das politisch bedeutet, braucht man nur die Wahlergebnisse der vergangenen Bundespräsidentenwahlen zu betrachten: Wo die Abwanderung zuschlägt und Männer in der Überzahl sind, gewann Norbert Hofer, der Kandidat der rechtspopulistischen FPÖ. Und in den Ballungsregionen, wo Österreich wächst, gewann Alexander Van der Bellen – vor allem in Wien.

Für die ÖVP ist das eine gute Ausgangslage: In Wien wird kein Sensationserfolg möglich sein, in den Ländern, die sich über die Jahre hinweg auch immer mehr von der Volkspartei vernachlässigt gefühlt haben, dafür eher. Nicht umsonst wurde vom Landwirtschaftsministerium kurz vor dem Sommer noch eine Heimatinitiative vorgestellt – die Verwaltung soll dezentraler und auch in der Provinz angesiedelt werden.

Die Kluft zwischen Stadt und Land wurde in Österreich in den vergangenen Jahre nicht kleiner, im Gegenteil. Es wäre zu einfach, den Konflikt als Gegensatz zwischen liberal, weltoffen und konservativ, national zu beschreiben. Und doch gibt es von keiner Seite ein Bemühen, die beiden Welten zusammenzuführen. Wien und Österreich werden sich noch lange fremd bleiben. … .”

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-10/wien-sebastian-kurz-oevp-oesterreich-wahl-bedeutung