Hausbesetzungen in Neukölln: „Das Gesprächsangebot gilt weiterhin“

Berlin-#Neukölln: Interview mit Ingo Malter, Geschäftsführer des kommunalen Wohnungsunternehmens #StadtundLand, zur Räumung der #Borni. “Das uneingeschränkte Nutzungsangebot gilt nicht mehr. Das Gesprächsangebot gilt weiterhin.” #besetzen

Berliner Zeitung: “Am Sonntag ist ein leerstehendes Haus der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land in der Bornsdorfer Straße in Neukölln besetzt worden. Der Geschäftsführer des städtischen Unternehmens, Ingo Malter, bot den Besetzern in Verhandlungen die Nutzung der Immobilie an. Im Interview sagt er, warum er das Haus am Ende dennoch von der Polizei räumen ließ.

Herr Malter, ist es so einfach, bei Ihnen eine Wohnung zu bekommen: Man besetzt ein Haus und erhält dann einen Mietvertrag?

So einfach ist es natürlich nicht. Das Angebot am Sonntag, auf das Sie anspielen, erging aus der Situation heraus. Mein Ansatz war, eine Eskalation zu vermeiden. Deswegen habe ich weitgehende Angebote gemacht, zu denen ich auch gestanden hätte, wenn eine Bedingung erfüllt worden wäre: Nämlich dass das Gebäude verlassen wird. Aber das haben die Besetzer nicht getan.

Wie schnell kann der Leerstand beseitigt werden?
Wir müssen öffentlich ausschreiben. Da vergehen nach Ankündigung und Verhandlung mit den Bietern zwischen sechs und zehn Monate. Wenn wir eine Firma gebunden haben, bin ich zuversichtlich, dass wir das Haus in acht bis zwölf Monaten fertig saniert haben.

Was ist mit ihrem Verhandlungsangebot? Gilt es noch?
Das uneingeschränkte Nutzungsangebot gilt nicht mehr. Das Gesprächsangebot gilt weiterhin. Nur jetzt gehe ich nicht mehr so weit zu sagen, ihr werdet in dieser Immobilie euer experimentelles Wohnprojekt verwirklichen können. Aber vielleicht finden wir ja eine andere.”

https://www.berliner-zeitung.de/30435618