Leipziger Internet Zeitung: Wem gehören die Betongoldminen? Paradoxien des Kapitalismus – L-IZ.de

Leipzig: Wem gehören die Betongoldminen? Paradoxien des Kapitalismus. Das Einmaleins der #Wohnungspolitik, Folge 6, von #Mietkampfdoktor @TobiBernet in der @Leipzig_Zeitung und @LIZ_de. #WoPoLE. #Mietenwahnsinn

Leipziger Internet Zeitung: “… Eigentümer ehemals geförderter und einst öffentlicher, nunmehr privatisierter Wohnungsbestände sind heute oft Fondsgesellschaften und andere Finanzmarktakteure, für deren Bewirtschaftung naheliegenderweise die Profitmaximierung ausschlaggebend ist und nicht die Tatsache, dass ihre Vermögenswerte irgendwann mal unter maßgeblicher Zuhilfenahme von Steuergeldern geschaffen worden waren. Mittlerweile spielt in Deutschland auch ein knappes Dutzend börsennotierter Wohnungskonzerne eine gewichtige Rolle, bei denen der Prozess der „Finanzialisierung“ der Immobilienwirtschaft besonders deutlich zutage tritt.

Damit ist gemeint, dass Grundstücke und Gebäude zunehmend als Kapitalanlagen funktionieren. Sie werden also nicht nur bewirtschaftet, um mit Mieteinnahmen Geld zu verdienen, sondern auch gekauft, um bei einem Wiederverkauf an einer – leistungslosen – Wertsteigerung zu verdienen. Oder auch nur, um Kapital zu parken und in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld keine Verluste einzufahren. Auch hierfür hat der bereits zitierte Andrej Holm für das hierbei eher als Leipzig gebeutelte Berlin eine treffende Formulierung geprägt: Es ist eine „Umkehr der Zweck-Mittel-Relation zwischen Immobilien- und Finanzwirtschaft“ im Gange.
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