Leerstand: Flüchtlinge brauchen keinen Neubau!

Daniel Furhop: “Leerstand – Flüchtlinge brauchen keinen Neubau!” – Diskussionen zur Perspektive Geflüchteter in kleineren (ostdeutschen) Städten und Dörfern

Zu Weihnachten schrieb Daniel Furhop, der im letzten Jahr seine Streitschrift “Verbietet das Bauen!” veröffentlicht hat und den Blog Bauverbot betreibt, den folgenden Gastbeitrag in ZEIT ONLINE:
http://www.zeit.de/2015/50/leerstand-fluechtlinge-unterkuenfte-grossstadt-verteilung

Wir wiesen vorgestern auf einen Artikel von Dankwart Guratzsch in DIE WELT hin, in dem das Buch von Daniel Furhop aufgegriffen und ansonsten das bekannte Lied vom Leerstand im Osten gesungen wird (https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle/posts/993488267375911).

Kurz darauf hat sich Daniel Furhop auf unserer Website mit einem ausführlichen Kommentar zu unserem Beitrag an uns gewandt, worüber wir uns gefreut haben: http://www.leipzig-stadtfueralle.de/2016/01/21/verbietet-endlich-das-bauen-neuer-wohnungen/

Wir sind gespannt auf die Diskussion über das Thema mit ihm und mit euch.

Einleiten möchten wir einer Bemerkung und mit zwei Fragen. Grundsätzlich freuen wir uns über jeden einzelnen Menschen und jede Familie, der oder die in unserem Land Zuflucht vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Armut findet und gut aufgenommen wird. Das gilt selbstverständlich auch für kleinere (ostdeutsche) Städte und Dörfer, gerade weil dies dort leider nicht immer so selbstverständlich ist (https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle/posts/981971095194295?fref=nf). Und wenn dies mit dazu beiträgt, dass sich diese Menschen dort sicher und wohlfühlen können und ihr Leben hier neu beginnen wollen, so ist das sehr erfreulich. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass viele Asylbewerber_innen und Flüchtlinge nach ihrer offiziellen Anerkennung (und manchmal auch schon davor) in die Großstädte ziehen. Dafür gibt es handfeste Gründe: Chancen für Arbeit und Ausbildung, Netzwerke, notwendige oder auch nur angenehme und hilfreiche Infrastrukturen, Lebensqualität, Anerkennung oder auch nur Anonymität und anderes mehr.

Warum sollten nach Deutschland geflohene Menschen, zumal solche im Alter zwischen 16 und 36, ihre Zukunft ausgerechnet in Mittel- und Kleinstädten sowie Dörfern sehen, aus denen ihre deutschen Altersgenoss_innen schon seit Jahren in großer Zahl abwandern?

Wenn sie dort jedoch nicht freiwillig bleiben wollen oder können, wie sollten sie dazu gezwungen werden?

Diskutiert werden derzeit vor allem eine #Wohnsitzauflage bzw. die Wiedereinführung des ##Wohnortzuweisungsgesetz’es. Dies lehnen wir jedoch deutlich ab. PRO ASYL hat zu Recht daraufhingewiesen, dass eine solche Wohnortverpflichtung nicht nur völkerrechtlich problematisch wäre, sondern auch integrationspolitisch ein großer Fehler: https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle/posts/989754174415987. Ähnlich argumentierte auch Jan Bielicki in seinem Kommentar in Süddeutsche Zeitung: https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle/posts/989529841105087 Quelle: Deutschland bietet Raum für vier Millionen Einwanderer. Sie müssen nur richtig verteilt werden.