Morgen ist in Dresden der erste Wahlgang für die neue Oberbürgermeisterin. Am Donnerstag fragte DNN-Online die Kandidatinnen: „Wie wollen Sie die Schaffung von preiswertem Wohnraum ermöglichen?“
Dirk Hilbert (FDP) – „Unabhängige Bürger für Dresden“ – beantwortete die eigentliche Frage nicht, sondern widmete sich dem gewünschten Wählerinnenklientel: „Dresden wächst, und das ist gut so. Damit wird aber Wohnraum knapper. Es muss also mehr gebaut werden, um Wohnungen in allen Preiskategorien zu haben. Daher werde ich dafür sorgen, stärker Flächen für neue Wohnungen auszuweisen. Für Investoren werde ich in der Verwaltung einen Service schaffen, der Genehmigungsverfahren bündelt und so Entscheidungen beschleunigt. Eine meiner Herzensangelegenheiten ist, junge Familien zu unterstützen, für sich selbst Wohneigentum zu schaffen. Denn ich bin überzeugt, dass das eine starke Bindung an die Stadt und Sicherheit für das Alter schafft. Konkret heißt das: Städtische Zuschüsse für Familien zum Erwerb von Wohneigentum.“
Das SPD-Mitglied Dr. Eva-Maria Stange – Gemeinsam für Dresden – faßte die Antwort in der Zeitung auf ihrer Seite noch einmal zusammen: „Es gibt nicht das Patentrezept, sondern viele verschiedene Maßnahmen müssen zusammenwirken!“:
„Mietwohnungsbau fördern, Bearbeitungsverfahren beschleunigen, eine 15-prozentige Kappungsgrenze für Mietsteigerungen einführen und eine Sozialbauverpflichtung z.B. bei günstiger Bereitstellung städtischer Flächen. Ergänzend dazu muss das öffentlich-kommunale Wohneigentum durch eine eigene Wohnungsgesellschaft ausgebaut werden, die in der Lage ist, preisgünstigen Wohnraum anzubieten. Um die Grundlage dafür zu schaffen, braucht es ein aktuelles Wohnraumkonzept auf der Basis eines anzupassenden Wohnungsmarktberichtes. Bis 2020 braucht die Stadt jährlich mindestens 2500 neue Wohnungen, um den Bedarf an Mietwohnungen zu decken.“
Der derzeitige Innenminister Markus Ulbig (CDU), der neun Jahre nach dem maßgeblich von seiner Partei betriebenen Verkauf der kommunalen Wohnungsgesellschaft WOBA nun überraschenderweise für eine Neugründung und den langfristigen Aufbau eines kommunalen Wohnungsbestandes von 5000 Wohnungen eintritt, dürfte im ersten und voraussichtlich notwendigen zweiten Wahlgang chancenlos sein: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/dresden-cdu-droht-letzte-grosse-metropole-zu-verlieren-a-1037244.html
Frage an die Kandidaten: Wie wollen Sie die Schaffung von preiswertem Wohnraum ermöglichen?
www.dnn-online.de
Dem künftigen Stadtoberhaupt stehen harte Aufgaben bevor. Unter anderem steht das Thema Wohnen auf der Agenda. Die Einwohnerzahl Dresdens wächst, günstige Wohnungen werden knapp, Geringverdiener werden immer weiter an den Stadtrand gedrängt. Wir haben die Kandidaten nach ihren Strategien gefragt.