Geflüchtete in Kleinstädten und Dörfern unterbringen, weil dort Platz ist und Wohnungen leerstehen?
Laut einer Forsa-Umfrage für den stern befürwortet mit 58 Prozent eine Mehrheit der Bundesbürger_innen den Vorschlag des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne), Geflüchtete nicht nur nach dem bisherigen Schlüssel auf Basis von Steuereinnahmen und Einwohner_innenzahl auf die einzelnen Bundesländer zu verteilen, sondern sie vermehrt in ländlichen Gebieten unterzubringen, wo es genügend leerstehenden Wohnraum gibt.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-07/fluechtlinge-deutschland-verteilung-umfrage
In der taz. die tageszeitung wurde bereits im April eine Debatte darüber geführt, ob Asylbewerber_innen besser in den Großstädten oder auf dem Land untergebracht werden sollten.
Dabei krisierte Karl Kopp, Europareferent von „Pro Asyl“, dass Asylsuchende in Einrichtungen mit Lagercharakter untergebracht werden. „Unterkünfte in entlegenen Dörfern oder Gewerbegebieten vereiteln faktisch die Rechte der Schutzsuchenden auf Bildung, auf Arbeit oder Gesundheit. Daher sollte Asylsuchenden ein Umzug in die Stadt ihrer Wahl ermöglicht werden“, sagt er der taz.am wochenende.
http://www.taz.de/!5010951/
In den Niederlanden will die sozialliberale Koalition Asylbewerber_innen nur noch in den fünf größten Städten Amsterdam, Rotterdam, Den Haag, Utrecht und Eindhoven unterbringen. Hinzu kommt eine bereits bestehende Einrichtung für abgelehnte Asylbewerber_innen in Ter Apel. Diese sechs Unterkünfte sollen vom Staat finanziert werden. Alle anderen Orte sollen ihre Einrichtungen schließen. Mehrere Orte ließen daraufhin sofort wissen, dass sie ihre Notunterkünfte keineswegs schließen bzw. ihre Pläne für den Bau von Unterkünften nicht stoppen wollen.
http://www.welt.de/politik/ausland/article141023035/Der-Aufstand-der-Staedte-fuer-mehr-Fluechtlinge.html