Riskanter Polizeieinsatz im „KoZe“

Fehlende Kommunikation, geplante Abrisse, ein Liegenschaftsamt mit ganz eigenen Vorstellungen und Handlungen, die den Interessen der Nutzer_innen entgegenstehen … kennen wir irgendwie auch aus Leipzig:

Zu dem Polizeieinsatz im besetzten „Kollektiven Zentrum“ (KoZe) im Hamburger Münzviertel schreibt das Hamburger Abendblatt: „Der Einsatz war hart, und er kam überraschend. Im Morgengrauen standen gestern zwei Hundertschaften der Polizei mit schwerem Gerät an der Türschwelle des besetzten „Kollektiven Zentrums“ (KoZe). Es war keine Räumung, aber ein deutliches Signal. Die Stadt lässt sich durch die Kita-Besetzer nicht vom Abriss des Areals abhalten. Am Nachmittag stand wie geplant ein Bauzaun. Rückblickend könnte sich die Aktion aber als Pyrrhussieg erweisen.

Mit dem praktisch unangemeldeten Einsatz hat die Finanzbehörde mühsam aufgebaute Brücken eingerissen. Konservative sehen sich durch das gestrige Handgemenge bestätigt: Den Besetzern gehe es nur um gewaltsame Autonomie, das KoZe sei eine zweite Rote Flora. Die Gegenseite sieht sich ebenso im Recht: Zwar verspreche die Stadt stets Dialog, aber schaffe im Ernstfall einfach Fakten. Rechtlich hat sich die verantwortliche Finanzbehörde auf sicherem Boden bewegt. Etwa mit der Maßnahme, noch ein Baumhaus am KoZe zersägen zu lassen, hat sie den Konflikt aber durch fehlendes Augenmaß weiter angeheizt.“