Zwei Wohnblöcke in Gnandorf fallen

Borna: Wohnungsgenossenschaft will zwei Blöcke leerziehen und 144 Wohnungen abreißen – Oberbürgermeisterin sucht dezentrale Unterkünfte für Asylbewerber_innen

Die Bornaer Wohnungsgenossenschaft (BWG) will 144 Wohnungen in zwei Wohnblöcke in der Neuen Platekaer Straße 1 bis 11 und 13 bis 19 systematisch leerziehen und im Dezember 2016 abreißen. Wohnungen, die erst Mitte der 80er-Jahre gebaut und bezogen worden sind. Der wachsende Leerstand zwinge die Genossenschaft zum Handeln. Von den rund 700 BWG-Wohnungen in Gnandorf seien inzwischen 300 unbewohnt. Während um die Jahrtausendwende der Bestand noch voll vermietet war, nahm die Flucht aus dem Viertel ab 2006 rasant zu. Seit 2006 hat sich der Leerstand verdoppelt.

Im März 2015 waren in Borna 267 Asylbewerber_innen zentral und dezentral im Stadtgebiet untergebracht, was Landrat Dr. Gey (CDU) dazu bewegte, angesichts einer weiteren geplanten Notunterbringung in der ehemaligen Berufsschule am Königsplatz die “Aufteilung der Asylbewerber im Landkreis (als) zweifellos unverhältnismäßig” anzuprangern. Zu diesen gehörten allerdings auch die etwa 80 Menschen, die in einem Asylbewerber_innenheim im Ortsteil Thräna leben müssen.

Die Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Die Linke) ergänzte damals: „Gerade was die dezentrale Unterbringung angeht haben wir in Borna – die Zahlen zeigen es deutlich – eine Vorreiterrolle übernommen, und stehen in dieser Beziehung gern mit Rat und Tat zur Seite. Gelingt es die integrationsbereiten Langzeitbewohner der Gemeinschaftsunterkünfte dezentral unterzubringen, werden in den Heimen Kapazitäten frei und das eine oder andere gedankliche Planspiel zur Schaffung weiterer Notunterkünfte wird somit schnell obsolet. “

Da ließen sich doch mit etwas guten Willen zwei Probleme gemeinsam lösen.

http://www.l-iz.de/melder/wortmelder/2015/03/aufteilung-der-asylbewerber-im-landkreis-zweifellos-unverhaeltnismaessig-82115

http://www.lvz.de/Region/Borna/Zwei-Wohnbloecke-in-Gnandorf-fallen