Meißens neues Asylheim

Meißen: Internat der Verwaltungs-Fachhochschule in Bohnitzsch wird Erstaufnahmeeinrichtung des Landes. Weitere EAE und kommunale Unterbringungen in der Stadt

In der übernächsten Woche werden rund 500 Asylbewerber_innen und Flüchtlinge die neue Erstaufnahmeeinrichtung des Freistaats, das Internat der Meißner Fachhochschule für Verwaltung, beziehen. Die Gebäude in Bohnitzsch liegen am äußersten Stadtrand und sind umgeben von Feldern und brachliegenden Kasernengebäuden. Ein Fußmarsch von dort in die Innenstadt dauert 40 Minuten.

In der szonline wird dies zum Anlaß genommen, über die Lebensbedingungen der Menschen, die nach Absolvierung der Erstaufnahme regulär in der Kommune verteilt wurden, zu informieren. In über das Stadtgebiet verteilten Unterkünften sind derzeit 304 Asylbewerber_innen und Flüchtlinge untergebracht. Hinzu kommen noch die Bewohner_innen der Erstaufnahmeeinrichtung des Freistaats am Kynastweg, die 160 Plätze bietet. Laut Freistaat wird der Standort für eine Nutzung über den Winter vorbereitet. Der Standort an der Fachhochschule in Cölln, wo Mehrzweckhalle und Zelte 200 Notunterbringsplätze bieten, soll in den kommenden Tagen zugunsten neu belegten Internats in Bohnitzsch aufgelöst werden.

Ordnungsamtsleiter Markus Renner listet auf, dass bei den 304 regulär in Meißen untergebrachten Asylbewerber_innen erwachsene Männer in der Überzahl sind: Auf 51 Frauen kommen 169 Männer – ein Verhältnis von etwa 1:3,5. Außerdem sind 84 Kinder darunter. Die Meißner Asylbewerber_innen stammen aus 18 Nationen. Die mit 62 Leuten größte Gruppe kommt aus Syrien, dann folgt die Russische Föderation als Ursprungsland von 31 Menschen – wozu etwa auch Tschetschen_innen zählen. An dritter Stelle liegt Tunesien mit 29 Menschen.

Die durch die Kommune untergebrachten Asylbewerber_innen leben vor allem in Wohnungen. Die einzige städtische Gemeinschaftsunterkunft ist mit 21 Personen belegt, wozu ausschließlich Männer zählen. Die anderen Menschen leben in angemieteten Wohnungen. Dabei wurden auch mehrere Wohnungen pro auch Hauseingang vermietet, laut Meißner Ordnungsamt liegt die maximale Belegung an einer einzelnen Hausnummer bei 32 Asylbewerbern_innen.

Abschließend schaut Ordnungsamtsleiter Markus Renner auf die Nachbarstädte: „Bei der Verteilung der Asylsuchenden hat der Landkreis eine Orientierung an den Einwohnerzahlen als ‚gerechten‘ Verteilerschlüssel in Aussicht gestellt. Dies ist momentan noch nicht erreicht.“ Während in Meißen 304 Asylbewerber_innen untergebracht wurden, sind es in Coswig nur halb so viele, in Radebeul und Großenhain sogar noch deutlich weniger. Riesa bietet trotz einer deutlich höheren Einwohner_innenzahl als Meißen nur 221 Plätze.

http://www.sz-online.de/nachrichten/meissens-neues-asylheim-3188756.html