Halle: Hallesche Wohnungsgesellschaft stellt 330 Wohnungen für Geflüchtete zur Verfügung. Die Stadtverwaltung schafft neue Gemeinschaftsunterkünfte unter anderem in Neustadt. Das Land Sachsen-Anhalt könnte 700 Menschen im Maritim-Hotel am Riebeckplatz unterbringen.
Halles Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand (Hauptsache Halle) hat gestern mit der kommunalen Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) eine Vereinbarung für die Bereitstellung von Wohnungen abgeschlossen. Der größte Vermieter in der Stadt wird noch in diesem Jahr bis zu 330 Wohnungen für Geflüchtete bereitstellen. Weitere 300 Wohnungen sollen im kommenden Jahr dazukommen. „Die Stadt Halle bereitet intensiv die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen vor“, sagte Wiegand. Ziel bleibe es, dass Asylbewerber_innen in der Stadt möglichst nur zwei Monate in einer Gemeinschaftsunterkunft verbringen sollen. „Das ist wichtig, damit Integration gelingt“, so der Oberbürgermeister.
Das Land Sachsen-Anhalt könnte eine EAE für 700 Menschen im Maritim-Hotel am Riebeckplatz zwischen Hauptbahnhof und Innenstand einrichten. Dazu muss jedoch noch das Regierungskabinett seine Zustimmung geben. Der Hotel-Direktor Sandro Schmidt betonte, die Konzernleitung habe ein Interesse an so einer Lösung. Dem Land liege ein entsprechendes Angebot vor. In diesem Jahr hatte das Hotel bisher eine Zimmerauslastung von rund 60 Prozent. „Wir verstehen uns als Dienstleister, unabhängig von der Herkunft der Gäste“, sagte Schmidt.
Gestern stimmte der Vergabeausschuss des Stadtrates einstimmig der Schaffung von 600 weiteren Plätzen in Gemeinschaftsunterkünften bis zum Februar des kommenden Jahres zu. Hierzu gehören auch zwei Gebäude in Halle-Neustadt: ein Zwölfgeschosser in der Nähe des Neustadtzentrums und ein Haus mit 45 Ein- bis Vierraumwohnungen. Die ersten Menschen sollen schon im November dieses Jahres einziehen. Dort leben sie
in Wohngemeinschaften, in denen bis zu sechs Personen untergebracht sind. Jede Wohnung verfügt über ein eigenes Badezimmer und eine Küche. Eine sozialpädagogische Betreuung der Flüchtlinge ist gewährleistet. Die Kosten für die Unterbringung liegen zwischen 12,40 Euro und 13 Euro pro Tag und Platz. Diese Kosten werden der Stadt vom Land später erstattet.
Die Stadt Halle rechnet mit weiter steigenden Flüchtlingszahlen. Im August waren es rund 220 Menschen, im September werden 350 erwartet. Daher werden zu den bisher acht Gemeinschaftsunterkünften bis zum Jahresende wohl weitere dazukommen.