Leipzig-Grünau: Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG plant 13-Geschosser in Grünau

Leipzig-Grünau: Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG plant 13-Geschosser in Grünau für 11 Millionen Euro. Kaltmiete soll 9 Euro/m² betragen.

Andreas Tappert berichtet in der LVZ-Online ausführlich über die Pläne für den ersten Hochhaus-Neubau seit der Wende in Grünau. Die Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG hat bereits einen Bauantrag für das 11-Millionen-Euro-Projekt in der Brackestraße eingereicht und will Ende 2017 mit den Bauvorbereitungen beginnen. Die ersten Mieter_innen sollen im Jahr darauf einziehen. Schon jetzt ließen sich die ersten Mietinteressent_innen für die insgesamt geplanten 60 Wohnungen vormerken. Die Kalkulation der Genossenschaft sieht vor, dass die Kaltmieten bei rund 9 Euro pro Quadratmeter liegen werden. Dies liegt im mittlerweile üblichen Rahmen von Neubauprojekten auch der Leipziger Wohnungsbaugenossenschaften: https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle/posts/878860645505341

Das Hochhaus wird zwölf Etagen und ein Dachgeschoss aufweisen. Es ist vor allem für ältere Menschen gedacht und soll auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden. Daher werden alle Wohnungen barrierefrei sein und über Balkone, Terrassen oder Loggias verfügen. Die 1- bis 3-Raum-Wohnungen sind zwischen 28 und 68 Quadratmeter groß und auf jeder Etage wird es einen Gemeinschaftsraum mit Loggia als Treffpunkt der neuen Nachbar_innen geben. Einige Appartements werden jedoch bis zu 100 Quadratmetern groß. Luxuriös werden die beiden Wohnungen im Dachgeschoss, die jeweils über fast 30 Quadratmeter große Dachterrassen verfügen.

Lipsia-Vorstand Wilhelm Grewatsch: „Wir wollen ein Hochhaus bauen, das Angebote für alle Senioren enthält – auch für Menschen, die im Alter etwas Besonderes haben möchten. Die meisten Wohnungen werden für ganz normale Rentner sein, die auch im Haus wechseln können, wenn zum Beispiel im höheren Lebensalter nur noch ein Partner in der Wohnung bleibt.“

Grewatsch weiter: „Grünau ist ein hervorragend infrastrukturell erschlossener Stadtteil. Es gibt wieder Zuzüge, und die Menschen fühlen sich hier wohl. Was Grünau jedoch fehlt, sind Wohnungen, die den veränderten Ansprüchen der Leipziger entsprechen. Hinzu kommt, dass Leipzig durch den demografischen Wandel wieder viele junge Familien, aber auch immer mehr ältere Menschen hat.“

Der 1954 gegründeten Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG gehören 8000 Wohnungen, davon über 3000 im Stadtteil Grünau.
Obwohl die Pläne fertig sind und das Baugrundstück der Lipsia gehört, kann sie erst Ende 2017 mit den vorbereitenden Arbeiten an der Brackestraße beginnen. Die Genossenschaft hatte im Zuge des Stadtumbaus 2007 hier einen Elfgeschosser mit 275 Wohnungen abgerissen. Nun muss erst noch die zehnjährige Schutzfrist für die damals ausgereichten Fördermittel auslaufen.

Gleichzeitig will die Genossenschaft die Häuser Liliensteinstraße 3-9 mit insgesamt 48 Wohnungen und einen unsanierten Plattenbau in der Uranusstraße mit 68 Wohnungen abreißen. Aktuell laufen Auseinandersetzungen mit der Stadtverwaltung Leipzig, die der Genossenschaft dafür keine öffentlichen Fördermittel ausreichen will: http://www.leipzig-stadtfueralle.de/2015/06/16/hinter-der-bezahlschranke-der-lvz-online-verbirgt-sich-ein-interessanter-artikel/