Dresden: In den sächsischen Großstädten müssen mit Millionenaufwand Unterkünfte für Asylbewerber_innen geschaffen werden, auf dem Land werden mit Millionen Euro Fördergeld Wohnungen abgerissen
DNN-Online: “Bis zum Jahresende muss Dresden noch rund 2000 Asylbewerber unterbringen … . Im Januar 2016 könnte sich die Situation weiter zuspitzen: Nach vorläufigen Prognosen will die Landesdirektion Sachsen (LDS) der Landeshauptstadt bis zu 400 Asylbewerber pro Woche zuweisen. …
Laut Pia Leson, Pressereferentin des Sächsischen Innenministeriums (SMI), gibt es in Sachsen 260 000 leerstehende Wohnungen. Diese Wohnungen können Asylbewerber beziehen – aber erst, wenn ihr Asylverfahren abgeschlossen ist und sie anerkannt werden. Migranten, deren Verfahren läuft, werden nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Kommunen verteilt. Und der berücksichtigt nicht den Wohnungsmarkt, sondern nur die Bevölkerungszahl und die Wirtschaftskraft.
Was dazu führt, dass in den sächsischen Großstädten mit Millionenaufwand Unterkünfte für Asylbewerber geschaffen werden müssen. Während in den Landkreisen mit Millionenaufwand der Abriss von Wohnungen gefördert wird. Laut Leson wurden in diesem Jahr sechs Millionen Euro Bundesmittel für den Abriss von Wohngebäuden in den Gemeinden bewilligt. Das Landesprogramm „Rückbau von Wohngebäuden“ hält weitere 1,2 Millionen Euro bereit. Leson begründet das mit dem Bevölkerungsrückgang im Freistaat in den nächsten Jahren. Der Leerstand werde sich deshalb weiter erhöhen – während in Dresden kaum noch freie Wohnungen zu haben sind.”
http://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Asylbewerberunterkuenfte-kosten-Millionen-Dresden-muss-investieren