Berlin: Interview mit Nikolaus Hirsch, einer der vier Kuratoren des Projekts Wohnungsfrage im Haus der Kulturen der Welt
Baunetz: “Die Wohnungskrise ist eine Frage der Zukunft – und der Gegenwart. Nikolaus Hirsch, neben Jesko Fezer (siehe Interview vom 22. Oktober) einer der vier Kuratoren des Projekts Wohnungsfrage im Haus der Kulturen der Welt, gibt uns sieben Antworten. …
Baunetz: Welche alternativen Wohnmodelle könnten sich in den nächsten Jahren in Europa und in Deutschland etablieren? Was sind die Grundbedürfnisse des Wohnens?
Hirsch: Die Möglichkeit von alternativen Wohnmodellen hängt im Wesentlichen von der Entwicklung alternativer ökonomischer und rechtlicher Modelle ab: neue Eigentums- und Mietmodelle, kooperative Strukturen, aber auch eine Infragestellung der Normen und Standards im Wohnungsbau. … Ähnlich wie in den Zeiten der heroischen Moderne sind Modellvorhaben notwendig, die einen neuen Wohnungsbau vorantreiben.
Baunetz: Ihre Meinung zum Wohnexperiment Baugruppe?
Hirsch: Ambivalent. Einerseits handelt es sich zum Teil um großartige Experimente in Sachen Partizipation. Zum anderen klingt der Begriff „Baugruppe“ experimenteller als er ist. Man könnte ja auch prosaisch sagen: Bauherrengemeinschaft. Der springende Punkt dabei: Es handelt sich um Eigentum mit Wertzuwachs. Hier benötigen wir alternative Konzepte. Deshalb zeigen wir im Rahmen der Ausstellung kein Baugruppenmodell, sondern Konzepte wie das Mietshäusersyndikat im Projekt von der Realism Working Group und Dogma. … .”
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