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Leipzig-Plagwitz: B-Plan für Gelände der Westquellbrauerei aufgestellt. #WoPoLE – Mietwohnungen: 0; Eigentumswohnungen: ca. 130

Die Mühlen der Stadtverwaltung Leipzig mahlen langsam und sind noch auf Mahlgänge der Vergangenheit eingestellt.

Am 24.11.2015 erfolgt im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau die erste Lesung des Bebauungsplans Nr. 400.1 “Zschochersche Straße/Erich-Zeigner-Allee – nördlicher Teilbereich”; Stadtbezirk Südwest, Ortsteil Plagwitz. Dabei geht es um das ca. 2,5 ha große Gelände der ehemaligen Brauerei C. W. Naumann, später u.a. VEB Westquell an der Zschocherschen Straße 79 zwischen Eduardstraße und LIDL.
https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1002583

“Anlass für dieses Planverfahren ist eine Bauvoranfrage der HAUS & CAPITAL Wirtschafts- und Finanzierungsberatungs GmbH mit Sitz in Wiesbaden zur Errichtung einer Wohnanlage auf Grundstücksteilen der ehemaligen Naumann’schen Brauerei für vorrangig potentielle Eigennutzer, die sich größere, auch familienfreundliche und altengerechte Wohnungen mit direkt angrenzendem Grün im urbanen Kontext wünschen.”

Der Entwurf des Bebauungsplanes weist für das Vorhaben
ca. 130 Eigentumswohnungen und voraussichtlich 4 kleinere Gewerbeeinheiten aus. Mietwohnungen werden demnach keine errichtet, von Sozialwohnungen einmal ganz abgesehen. Die im kürzlich beschlossenen Wohnungspolitischen Konzept (#WoPoKo) beschriebenen Instrumente kommen allesamt nicht zur Anwendung.

Der riesige, unter Denkmalschutz stehende Bierkeller, der in den letzten Jahren die eine oder andere illegale Party erlebt hat, soll zugunsten einer Tiefgarage abgebrochen werden. Hierzu heißt es zwar zunächst: “Sogenannter „Eiskeller“. Erste Teile der Anlage zur Einlagerung und Kühlung der Biere entstanden bereits 1857/1858. Sie sind in dieser räumlichen Ausdehnung und baulich architektonischen Fassadengestaltung an der Erich-Zeigner-Allee in Leipzig kaum noch anzutreffen und deshalb in ihrer gewissen Einzigartigkeit erhaltenswert. Besonderes Merkmal des ebenfalls leerstehenden Bauwerkes ist seine nahezu vollständige Eingrabung in das Gelände.” Später wird dann lapidar festgestellt: “Dagegen ist eine mögliche Nutzungskonzeption für den eingegrabenen Teil des Eiskellers wegen dessen bestehenden geometrischen Verhältnissen nicht gegeben. So bleibt nach seiner Freilegung nur der Abbruch für die Einordnung einer erforderlichen unterirdischen Parkebene übrig.”

Zur Geschichte der Brauerei C. W. Naumann, wobei auch die Existenz von drei Felsenkellern in Plagwitz erklärt wird, die häufiger für Verwirrung sorgt:
http://www.leipzig-lexikon.de/handwerk/naumann.htm

CDU-Fraktion Leipzig; Fraktion DIE LINKE im Stadtrat zu Leipzig; SPD-Fraktion Leipzig; Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen Leipzig;

Stadtforum Leipzig; Förderverein der Leipziger Denkmalstiftung e.V.