Der Exodus der Frauen

Sachsen: Warum #Clausnitz? Abwanderung von „#Funktionseliten“ und fehlender sozialer Zusammenhalt und Demokratiefähigkeit

Angesichts der jüngsten Vorfälle in Clausnitz sowie der Reaktionen der Polizei Sachsen vor Ort und bei der heutigen Pressekonferenz der PD Chemnitz erschallt in vielen sozialen Netzwerken der Ruf nach einem #Säxit. Das Bundesland ändert seinen Namen in #Sucksen etc. So verständlich solche Posts angesichts der Wut und der Empörung über #SächsischeVerhältnisse sind – sie bringen nicht weiter.

Was sind die Ursachen für den rassistischen Mob und das Verniedlichen der Probleme durch die Ortsbürgermeister und andere Lokal- und Landespolitikerinnen? Warum ist es im Vogtland, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge oder der Oberlausitz noch einmal kälter und dunkler als es sowieso schon im #Kaltland Sachsen ist? An den „sächsischen Genen“ liegt es schon mal nicht. Woran aber stattdessen? Was hat das mit Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau, Plauen …. zu tun? Welche Schlüsse lassen sich bei der „gerechten“ Verteilung von Geflüchteten im Bundesland ziehen, sofern man von Seiten der Landespolitik überhaupt solche Vorkommnisse wie wie Clausnitz und anderswo künftig verhindern will?

Einen interessanten Erklärungsansatz lieferte Matthias Theodor Vogt, der Direktor des Instituts für kulturelle Infrastruktur Sachsen und Professor für Kulturpolitik und Kulturgeschichte an der Hochschule Zittau/Görlitz unter anderem auf katholisch.de, dem Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland:

Er „sieht die Stabilität von kleineren und mittelgroßen Städten bedroht. „Die Abwanderung gut ausgebildeter junger Mitbürger, insbesondere von Frauen, in die Agglomerationen“, sei eine zu wenig untersuchte Seitenlinie des demografischen Wandels. Das ist sein Fazit nach einem Austausch von regionalen Akteuren in der Oberlausitz. Mit Agglomerationen sind die Großstädte und Metropolregionen gemeint: … .

Die Abwanderung führe in den anderen Landesteilen „zu einem empfindlichen Verlust von Funktionseliten“, so Vogt. Dieser Verlust habe gravierende Auswirkungen auf unternehmerische Kompetenz und den sozialen Zusammenhalt und damit wiederum auf die Fähigkeit von Städten und Regionen, erstens selbsttragende soziale und wirtschaftliche Strukturen zu entwickeln und zweitens demokratiefähig zu bleiben. Durch den Jugend- und Akademikerüberschuss der Metropolen gerät die Provinz ins Hintertreffen. … .“

http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/der-exodus-der-frauen Quelle: Albert Wolters sitzt mit seiner Frau Alstje in der Küche und zeigt Briefe von Anwälten. Das letzte Jahr hat die beiden viele Nerven gekostet. „Und Geld“, wirft Alstje de Graf ein. Die Wolters hatten den Seitenflügel ihres ehemaligen Rittergutes im kleinen Dörfchen Steinbach an zwei Brandenburger ver…