neues deutschland

Die Schwäche des dritten Pols. Soziale Frage, europäischer Rechtstrend, linke Mobilisierungsfähigkeit.

Vorläufige Thesen von Tom Strohschneider zu den Folgen des deutschen »Affront National«

“… Die Tendenz zur Re-Nationalisierung der sozialen Frage wurde verschärft: Die so genannte Flüchtlingsfrage wird von immer mehr Menschen »als Frage der sozialen Gerechtigkeit in Gestalt von Etabliertenvorrechten« (Horst Kahrs) gedeutet. Zwischen Merkel-Lager und Anti-Asyl-Lager, die sich aufgeregt und medial verstärkt im Konflikt gerierten, wurde dabei eine solidarische Alternative zum Verschwinden gebracht. Glaubwürdige Antworten, die »eine schlüssige und handlungsmächtige Deutung der sozialen Frage als Frage globaler Gerechtigkeit, des gleichen Rechts auf Glück geben«, sind zudem entweder noch nicht gefunden, spielten in der öffentlichen Auseinandersetzung zu wenig eine Rolle oder wurden dadurch in Abrede gestellt, dass Politiker des linken Lagers selbst die Karte der Re-Nationalisierung spielten. … .”

http://www.neues-deutschland.de/artikel/1005061.die-schwaeche-des-dritten-pols.html Quelle: Was sich am Sonntagabend in blauen Balken manifestierte, hatte sich seit Monaten angekündigt. Der Erfolg der AfD ist auch das Werk der »Etablierten«. Und er stellt der solidarischen Linken schwierige Hausaufgaben. Soziale Frage, europäischer Rechtstrend, linke Mobilisierungsfähigkeit: ein paar vorläufige Thesen von Tom Strohschneider