#Gentrifizierung. Spalten steigende Mieten die Gesellschaft?
Artikelserie in der FAZ.NET – Frankfurter Allgemeine Zeitung (sic!):
“Das Leben in der Stadt ist attraktiver geworden und wird immer teurer. Viertel werden aufgewertet. Ärmere halten nicht mehr mit, selbst die Mittelschicht klagt.
Konflikte durch Strukturwandel in vielen Metropolen
Der Strukturwandel großstädtischer Viertel ist ein weit verbreitetes Phänomen: ob in Berlin oder Frankfurt, Hamburg oder Köln. Auch in vielen internationalen Metropolen wie San Francisco, Paris oder London sind daraus Konflikte entstanden. In einer losen Artikelreihe wollen wir in den folgenden Wochen darüber berichten: Warum ziehen Metropolen überall auf der Welt so viele Menschen an? Wie unterscheidet sich die #Reurbanisierung in der westlichen Welt von der #Landflucht in Schwellenländern? Was bedeutet die wachsende Nachfrage nach Wohnraum für die Mittelschicht und die unteren Einkommensgruppen? Wie lässt sich eine #Segregation vermeiden, die die Bevölkerung in Globalisierungsgewinner und -verlierer einteilt? …
Urbaner Lebensstil wird attraktiver
„Alle reden von #Verdrängung, keiner hat sie bislang in Deutschland bewiesen“, sagt der Kölner Soziologe Jürgen Friedrichs, einer der führenden Forscher auf diesem Feld. Unbestritten gebe es eine stark gestiegene Nachfrage nach innerstädtischen Lagen.
Drei Ursachen macht der emeritierte Professor der Universität zu Köln aus: Der urbane Lebensstil habe an Attraktivität gewonnen. Zweitens habe sich der Trend zu kurzfristigeren Arbeitsverhältnissen durchgesetzt, niemand wisse heute, ob er lebenslang bei einem Arbeitgeber bleibe. Das führe dazu, dass zwei Partner häufiger an verschiedenen Orten lebten. Die räumliche Folge: Man lebt innerstädtisch, um schneller wegzukommen. Der wichtigste Grund aber sei die bessere Ausbildung von Frauen. „Sie sind in erheblichem Maße nicht bereit, ihre hohe Investition in Bildung für eine Ehe aufzugeben“, sagt Friedrichs. Wolle man dennoch eine Familie gründen, sei dies leichter dort zu schaffen, wo die Wege kurz sind: also in der Stadt.
Prenzlauer Berg in Berlin, Ottensen und St. Pauli in Hamburg, die Südstadt in Köln, der Altbauring im Frankfurter Zentrum sind Orte mit stark gestiegenen Preisen für Miet- und Eigentumswohnungen. „Nicht jeder kann dort leben, wo er will“, sagt Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. Die Präferenz für heterogene Stadtviertel mit einer sozioökonomisch gemischten Bevölkerungsstruktur sei aber groß. … .”
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/immobilien/spalten-steigende-mieten-die-gesellschaft-14372356.html Quelle: Das Leben in der Stadt ist attraktiver geworden und wird immer teurer. Viertel werden aufgewertet. Ärmere halten nicht mehr mit, selbst die Mittelschicht klagt.