NZZ Neue Zürcher Zeitung

Schland: #Schwarmstädte. Wo es junge Menschen hinzieht

Nach gefühlt 186 Beiträgen über das #Schwarmverhalten der 18- bis 34-Jährigen auf dieser Seite in den letzten Tagen noch ein weiterer Artikel dazu aus der NZZ Neue Zürcher Zeitung:

“Verödete Landstriche, boomende Städte: Hier zeige sich der Herdentrieb der 25- bis 34-Jährigen, sagt Harald Simons. In Regionen, wo Menschen abwanderten, solle der Staat auf Ankerstädte setzen. …

Wenn relativ wenige Schwarmstädte gewinnen, ist dann das Ausbluten ländlicher Regionen und unattraktiver Städte programmiert? Für Simons wäre schon einiges erreicht, wenn die Politik diese Tendenz nicht noch verstärkte. Er nennt als Beispiel Berlin und die Universitätsstadt Frankfurt an der Oder. … Eine Chance für Frankfurt an der Oder sind die niedrigen Mieten und Lebenshaltungskosten. Wenn nun aber Berlin den Wohnungsbau staatlich fördere oder die Mieten durch die Mietpreisbremse gedeckelt würden, zerstöre dies Frankfurts Vorteile, erklärt er. Greife der Staat in den Wohnungsmarkt der Schwarmstädte ein, könne er andernorts den Abriss gleich mit einplanen. …

Und was kann die öffentliche Hand für diejenigen Städte tun, die gerade nicht en vogue sind? Simons empfiehlt, einzelne Mittelstädte in ausblutenden Landstrichen zu stärken. Er nennt die ostdeutschen Städte Görlitz und Plauen als Beispiele, die um die 60 000 Einwohner haben. Oft investiere der Staat auch noch in der schwächsten Stadt einer Region, um den Niedergang aufzuhalten. So erhalte man dann in einer stagnierenden Gegend mehrere «halbtote Städte» statt zumindest eine mit Potenzial. Für kleinere Städte, die von starker Abwanderung geprägt seien, empfiehlt er «palliativ-medizinische» Massnahmen. … .”

Auf die Idee, dass Studierende trotz angespannter Wohnungsmärkte in die “Schwwarmstädte” drängen und mit ihrem ausreichenden finanziellen Hintergrund – ob aus eigener Arbeit oder von den Eltern – und/oder weil sie zusammen in einer WG wohnen und die Kosten so verteilen, ärmere Haushalte, Alleinerziehende, Empfänger_innen von Transferleistungen, Alte … verdrängen, kommt Simons leider nicht. Das gleiche gilt für die besagen Akademiker_innenpaare, die zwei Einkommen zusammenlegen können und so – auch wenn es sich oft um prekäre Beschäftigungen handelt – immer noch etwas mehr haben als andere Haushalte. Und nein, dass ist nicht die Schuld der “Schwärmer_innen”. Wenn mehr Menschen aus unterschiedlichsten Gründen in die Städte ziehen, dann muss Politik darauf reagieren und Rahmenbedingungen für bezahlbare Wohnungen für alle schaffen: #Wohnungsgemeinnützigkeit, #Milieuschutzsatzungen, kooperative Baulandentwicklung, eine funktionierende #Mietpreisbremse und anderes mehr – eine aktive #Wohnungspolitik.

http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/wo-es-junge-menschen-hinzieht-in-deutschlands-schwarmstaedten-ld.109558

Mehr zur Entwicklung der Schwarmstädte in Deutschland unter https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle/photos/a.393039364087474.86693.392238310834246/1114070451984358/?type=3&theater.

Mehr zu Schwarmstädten, Wachstumsstädten, “versteckten Perlen” und Verlierern der demografischen Entwicklung in Sachsen:
https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle/photos/a.393039364087474.86693.392238310834246/1115892728468797/?type=3&theater Quelle: Rund dreissig Städte in Deutschland haben einen starken Sog auf Junge entwickelt. Viele andere Städte veröden. Eine Analyse.