Hoher Zuzug von Inländern hält an – Leipzig wächst gleichmäßig – LVZ – Leipziger Volkszeitung

Leipzig: #WoPoLE. Familien und Ältere ziehen zunehmend ins Umland, junge Menschen weiterhin in die Großstadt

LVZ Leipziger Volkszeitung: “Lange Zeit schien es, als ob die deutschen Großstädte ohne Ende boomen. Jetzt zeichnet sich zumindest bei den sieben größten Kommunen eine Wende ab: Immer mehr Inländer verlassen die Stadtmauern, weil die Mieten und die bauliche Verdichtung steigen. Nur in Leipzig ist es anders. … .”

2014: Zuzug von 7986 Inländer_innen und 4339 Ausländer_innen
2015: Zuzug von 7332 Inländer_innen (654 weniger) und 8836 Ausländer_innen (4497 mehr)

Dennoch ist der Trend, in die Suburbia oder die benachbarten Gemeinden auszuweichen, auch in Leipzig zu spüren: „Es ziehen wieder mehr Leipziger in den Nachbarkreis Nordsachsen und in den Landkreis Leipzig, als von dort ins Stadtgebiet wechseln“, beschreibt Ruth Schmidt diese Trendwende. Diese Entwicklung ist relativ neu. Zwischen 2006 bis 2013 zog Leipzig auch von dort deutlich mehr Menschen an.

Wanderungssaldo Leipzig mit Landkreis Nordsachsen
2014: -117 Personen
2015: -226 Personen (+ 93 Prozent)

Wanderungssaldo Leipzig mit Landkreis Leipzig
2014: -156 Personen
2015: -663 Personen (+ 325 Prozent)

Amtsleiterin Schmidt stellt die naheliegende Vermutung auf, dass diese Entwicklung mit der guten Anbindung zusammenhängt, die die beiden Nachbarlandkreise an Leipzig haben. Wer dort wohnt, sei schnell in Leipzig und könne so die Vorteile der Großstadt nutzen. Schmidt glaubt aber auch, dass dies „etwas mit den Wohnbedingungen zu tun“ haben könnte, da es in beiden Landkreisen Wohngrundstücke und Wohnen zu deutliche günstigeren Preisen gäbe und auch die Mieten günstiger seien.

Mit Rückgriff auf die DIW-Studie wird die Vermutung geäußert, dass die städtebaulich sinnvolle Nachverdichtung dazu führt, dass sich manche Großstädter nicht mehr wohl fühlen und sich unter all den Neuen mit einem Mal fremd vorkommen würden. Bei den “Neuen” würde es sich nicht nur um Migrant_innen handeln, sondern auch um Zuzügler_innen aus dem Westen und den ländlichen Regionen Ostdeutschlands. Nach wie vor drängen mehr junge Menschen in die sieben Großstädte, weil sie dort größere Entwicklungsschancen erwarten. Typische Abwanderer_innen sind dagegen Menschen, die schon länger in diesen Städten wohnen, aber dort derzeit keine Zukunft mehr für sich sehen. Darunter sind sowohl Ältere als auch junge Familien mit wachsendem Platzbedarf.

http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Leipzig-waechst-gleichmaessig Quelle: Lange Zeit schien es, als ob die deutschen Großstädte ohne Ende boomen. Jetzt zeichnet sich zumindest bei den sieben größten Kommunen eine Wende ab: Immer me…