Wohnort als Stigma: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern. Wohnort als Stigma. Leipzig-#Eisenbahnstraße, Berlin-#Wedding oder -#Marzahn, Hamburg-#Mümmelmannsberg

FAZ.NET – Frankfurter Allgemeine Zeitung: “Der Wohnort bestimmt das Image. Für manchen wird die Adresse zur Falle, aus der er nur schwer entkommt. …

„Unternehmen, die Bewerbungen von Jugendlichen aus Mümmelmannsberg erhalten, legen sie erst einmal zur Seite“, ist Khawaja überzeugt. Auch Kredite sind für Bewohner von Quartieren oder bestimmten Straßen mit einem üblen Ruf schwerer zu bekommen als für Bewohner aus Stadtteilen mit einem besseren Image. Der französische Soziologe Loïc Wacquant, der die städtischen Randbezirke, die Banlieues, erforscht hat, spricht in diesem Zusammenhang von „territorialer Stigmatisierung“: Die Adresse wird zu einem Makel, der ausgrenzt – ebenso wie das soziale Milieu oder die Nationalität ein Stigma sein können.

Auch Ralf Zimmer-Hegmann vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) in Dortmund ist überzeugt, dass für die Bewohner von benachteiligten Vierteln das negative Image ihres Wohnorts ein großes Problem darstellt: „Der üble Ruf wiegt ebenso schwer wie die tatsächlichen sozioökonomischen und städtebaulichen Schwierigkeiten des Quartiers“, ist der Stadtforscher überzeugt. …

… Nach Burgdorffs Erfahrung dauert es etwa fünf bis zehn Jahre, um ein Viertel strukturell zu verändern. Doch das schlechte Image habe einen deutlich längeren Nachhall als der Wandel selbst: „Das Stigma überdauert eine ganze Generation“, sagt Burgdorff. … .”

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/immobilien/wenn-der-wohnort-zum-stigma-wird-14483080.html

Projekt Neue Nachbarschaft Quelle: Der Wohnort bestimmt das Image. Für manchen wird die Adresse zur Falle, aus der er nur schwer entkommt.