Interview mit Martin Schulz – „Diese populistische Welle wird brechen“

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz über #Globalisierung, #Urbanisierung, Stadt-Land- und #Generationenkonflikte

General-Anzeiger: “Schulz: Die Globalisierung zeitigt ein anderes Phänomen: die Urbanisierung. Beim Brexit und bei der US-Wahl war zu erkennen, dass in den urbanen Zentren ganz anders gewählt wurde als auf dem Land. 80 Prozent der Londoner wollten in der EU bleiben, die Mehrheit auf dem Land wollte raus.
GA: Was heißt das für Sie?
Schulz: In den weltoffenen, vibrierenden, heterogenen, liberalen Städten wird zwar das Bild unserer Gesellschaften geprägt, aber die ländlichen Gebiete gibt es ja weiterhin. Dort fließen die Investitionen ab, von dort gehen die jungen Leute weg und plötzlich gibt es dort Regionen mit überalterter Bevölkerung und geringer Wirtschaftskraft, wo man 30 Kilometer bis zum nächsten Arzt fahren muss und in denen die Menschen die Kultur der Städter nicht mehr verstehen. Wir haben es mit einem Stadt-Land- und einem Generationenkonflikt zu tun. Die Globalisierung und deren Effekt der Urbanisierung dürfen nicht dazu führen, dass wir glauben, die Welt bestünde nur aus Städten. Die Menschen auf dem Land müssen genauso ernst genommen und respektiert werden. … .”

http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/politik/deutschland/%E2%80%9EDiese-populistische-Welle-wird-brechen%E2%80%9C-article3404824.html Quelle: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz spricht im GA-Interview über den Wahlerfolg von Donald Trump in den USA, die Folgen für die Politik in Europa, die Krise der EU und seine Ambitionen in der Bundespolitik. Mit Schulz sprach Bernd Eyermann.