#GlobalCities und Staaten. #Globalismus als Nachfolger des #Internationalismus, nur halt ohne Nationen
Jungle World: “… Man hat es dabei nicht mit einem US-amerikanischen Phänomen zu tun, sondern mit einem weltweiten. Das ist keine Verschwörung und auch keine postmoderne Diskursblase: Es ist, ganz materiell, eine Folge der Verstädterung der Welt. Viele werden es noch erleben, wenn drei Viertel der Menschheit in Städten wohnen. Die Groß-, die Weltstädte entkoppeln sich dabei immer mehr von ihrem Staat, von ihrer Nation, wie es die US-amerikanische Soziologin Saskia Sassen in den neunziger Jahren in ihren Werken zu den »Global Cities« beschrieben hat. Die Weltstädte haben gar nicht mehr den Anspruch, Metropole, also Zentrum eines Umlandes zu sein und sich auf die hinterherhinkende Peripherie zu beziehen. Stattdessen verbinden sie sich mit anderen potenten Weltstädten, in denen ganz ähnliche technologische, soziale und kulturelle Bedingungen herrschen. Weltstädte werden zu Weltmächten. Die Nationen blasen sich noch einmal ordentlich auf, bevor sie platzen werden. Was gerade stattfindet, ist ihr Todeskampf. …
Anthony Mallows, Direktor von Masdar City, einem der ambitioniertesten Stadtbauprojekte in Abu Dhabi, ergänzte: »Die Städte, und nicht Länder und Nationen, sind die Basis für die globale Zukunft.« …
Denn wir brauchen nicht nur eine Strategie gegen die Putins und Trumps, sondern auch gegen den Islamismus, der im Grunde derselbe Abwehrkampf gegen die Zukunft ist. Statt die Globalisierung der Kultur zu verteufeln und vergeblich zu versuchen, die Urbanisierung aufzuhalten, ist es aus emanzipatorischer Sicht höchste Zeit, diese neue Realität anzunehmen und darin um linke, solidarische Entwicklungen zu streiten. Die Nation sollte man vergessen. Der Kampf um die Städte, damit sie Städte für alle sein können, aber auch ihre stete Entwicklung und Modernisierung ist der Kampf um die Zukunft der Emanzipation. Linke, liberale und konservative Verteidiger »des Westens« müssen lernen loszulassen. Bye- Bye, Westen. Jetzt geht es um die Welt. Für Linke könnte der Globalismus die moderne Form, nein, der Nachfolger des Internationalismus sein. Für einen Internationalismus ohne Nationen. In diesem Sinne könnte aus der Angst vor dem Globalismus eine positive globale emanzipative Vision entstehen, die die Menschen anspricht, auch die auf dem Land, auch die mit dem blauen Kragen, die Abgehängten. … .”
http://jungle-world.com/artikel/2016/46/55188.html Quelle: Wir brauchen nicht nur eine Strategie gegen die #Putins und #Trumps, sondern auch gegen den Islamismus, der im Grunde derselbe Abwehrkampf gegen die Zukunft ist. Statt die Globalisierung der Kultur zu verteufeln und vergeblich zu versuchen, die Urbanisierung aufzuhalten, ist es aus emanzipatorischer Sicht höchste Zeit, diese neue Realität anzunehmen und darin um linke, solidarische Entwicklungen zu streiten.