Sachsen-Anhalt: Über einen #genossenschaft’lichen #Dorfladen in #Deersheim und die #Landflucht
ZEIT ONLINE: “Im Bullenstall gibt’s Toastbrot
Das Dorf stirbt? Wenn die Bürger von Deersheim ihren Laden eröffnen, wird sogar der Ministerpräsident Kunde.
… In Deersheim, einem Ort irgendwo in der sachsen-anhaltischen Provinz, nicht weit vom niedersächsischen Goslar, gibt es jetzt auch einen kleinen Dorfladen. Endlich wieder, nach Jahren. Die Deersheimer, das ist das Besondere an diesem Laden, haben eine Genossenschaft gegründet und ihn selbst eröffnet. Das gab es noch nicht so oft in Sachsen-Anhalt, vielleicht auch noch nie. …
Wird das Leben auf dem Dorf nicht immer schwieriger, das kann man Reiner Haseloff fragen, später, nach seiner Eröffnungsrede. “Ich stelle die Frage andersherum”, sagt Haseloff, richtig euphorisch jetzt. “Was für einen Sinn macht es denn, noch in der Stadt zu wohnen? Hier auf dem Dorf gibt es Zusammenhalt. Das finden Sie mal in den Städten, wo die Leute anonym nebeneinanderher leben.” Viel mehr Leute würden wieder von den Großstädten aufs Land abwandern. Das stimmt, möchte man entgegnen, das stimmt jedenfalls in Rosamunde-Pilcher-Filmen oder Zeitungsfeuilletons. Denn die Leute ziehen zwar weniger in die richtig großen Städte. Aber sie ziehen in mittelgroße Städte wie Leipzig oder Erlangen. Die Landbevölkerung hingegen schrumpft. Deswegen ist der Dorfladen so wichtig. Aber man möchte ja hier nicht mit dem Ministerpräsidenten streiten. …
“Aber wir müssen solidarisch sein, sonst geht der Dorfladen gleich wieder den Bach runter”, sagt Frau Conradt. Und das soll nicht passieren, nie wieder.” … .”
Mittelgroße Städte wie Leipzig oder Erlangen? Zahlen sind offenbar nicht die große Stärke der Autorin Maria Timtschenko.
http://www.zeit.de/2016/49/deersheim-sachsen-anhalt-dorfladen