Prognosen – Neubauzahlen decken derzeit nicht den Wohnungsbedarf in Dresden – DNN – Dresdner Neuste Nachrichten

Dresden: #WoPoDD. Neubauzahlen decken derzeit nicht den Wohnungsbedarf

DNN Dresdner Neueste Nachrichten: „Die Stadt lässt derzeit den Bedarf an Wohnungen für Flüchtlinge mit hoher Bleibeperspektive untersuchen. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Die Neubauzahlen in der Stadt decken derzeit nicht den jährlichen Bedarf. …

Nach Zahlen des Sozialamtes lebten im Februar 2016 in Dresden 4700 Asylbewerber, die sich im Asylverfahren befanden, in Unterbringungseinrichtungen der Stadt – darunter 4200 Asylbewerber, die im Jahr 2015 nach Dresden zugezogen waren. Mit den 4100 Asylbewerbern in diesem Jahr ergebe sich in der Summe eine Zahl von 8800 Asylbegehrenden bis Jahresende 2016. Bei Annahme einer Anerkennungsquote von 65 Prozent und unter Berücksichtigung der Bearbeitungskapazitäten beim zuständigen Bundesamtes BAMF schätzt die Stadt ab, dass von den im Asylverfahren befindlichen Personen bis Ende 2016 etwa 3000 einen Anerkennungsstatus erhalten. Daher werde von einer Wohnungsnachfrage in Dresden von 3000 Asylberechtigten ausgegangen, schreibt der Bürgermeister in einer sogenannten Beschlusskontrolle an die Stadträte. Der Stadtrat hatte im Februar die Verwaltung aufgefordert, die Prognosen für den Wohnungsbedarf zu überarbeiten. Ein möglicher Familiennachzug werde in dieser Schätzung nicht berücksichtigt. Unter Berücksichtigung der Haushaltsstruktur der Flüchtlinge (65 Prozent Ein-Personen-Haushalte) ergebe sich bis Ende 2016 ein Wohnungsbedarf von 2200 Wohnungen.

Empirica hatte zuvor eine auf der Bevölkerungs- und Haushalteprognose von 2015 aufbauende Wohnbedarfsprognose für die Zeiträume bis 2020, 2025 und 2030 erstellt. Der Wohnungsbedarf (sogenannte Zusatznachfrage) beträgt demnach für die drei Zeiträume 2015 bis 2020 rund 15 500 Wohnungen, 2015 bis 2025 rund 22 800 Wohnungen und 2015 bis 2030 rund 30 000 Wohnungen. Aufgrund der noch bestehenden Leerstände wird davon ausgegangen, dass bis 2020 rund 6000 leer stehende Wohnungen aktivierbar sind und bis 2025 weitere 3300 aktiviert werden können.

Unter Berücksichtigung dieser aktivierbaren Leerstände ergebe sich bis zum Jahr 2030 ein erforderlicher Neubaubedarf von 20 800 Wohnungen, davon: 2015 bis 2020 rund 9500 Wohnungen, 2021 bis 2025 rund 4000 Wohnungen und 2026 bis 2030 rund 7300 Wohnungen. Dies entspreche Neubauzahlen pro Jahr von 1600 Wohnungen (2015 bis 2020), 800 Wohnungen (2021 bis 2025) und 1500 Wohnungen (2026 bis 2030). Das aktuelle Neubauvolumen habe 2015 bei 1513 Fertigstellungen gelegen. Im ersten Halbjahr 2016 sind 581 Wohnungen fertiggestellt worden, 306 mehr als im Vorjahreszeitraum. Da die Zahlen stark durch einzelne Großprojekte beeinflusst werden können, lassen sie sich nicht einfach auf das ganze Jahr hochrechnen. … .“

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