Ostdeutschland – Dann hätte ich die Stasi-Akten mit verbrannt

Berlin: #HolmBleibt, @jboe67 hat 1989 mit #Stasi-Akten gerettet: “Dann hätte ich die Akten mit verbrannt”

der Freitag: “Unser Autor geriet 1989 ins Visier einer Auswertungs- und Kontrollgruppe der MfS-Bezirksverwaltung Rostock, er lebt in Berlin. Seine Sicht auf den Umgang mit Andrej Holm. …

Die “Affäre Holm” stellt die Glaubwürdigkeit des neuen, rot-rot-grünen Berliner Senats in Frage – so ähnlich kann man es in den letzten zwei Wochen in zahlreichen Artikeln der Berliner Lokalpresse lesen. Das ist richtig, wenn auch anders, als es die meisten Kommentatoren meinen. Denn ihre Glaubwürdigkeit würde die Koalition nicht verlieren, wenn sie an Holm festhielte, sondern wenn sie ihn fallen ließe. Abgesehen vom verständlichen Wunsch einflussreicher immobilienwirtschaftlicher Kreise und des dazugehörigen konservativen politischen Milieus gibt es dafür keinen Grund. …

Ich habe damals nicht geahnt, wie diese Akten in den kommenden Jahrzehnten benutzt werden würden. Wenn mir jemand prophezeit hätte, dass diese Akten im Kern bleiben würden, was sie waren – nämlich Instrumente zur Einschüchterung, Erpressung und Ausschaltung “feindlich-negativer Elemente” – ich hätte ihn für verrückt erklärt. … Hätte ich das damals geahnt, ich hätte wahrscheinlich dem Heizer im Keller geholfen, soviel wie möglich von diesem Zeug zu verbrennen. Es wäre das kleinere Übel gewesen. … .”

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/es-ging-nicht-um-rache