Kundenzeitschrift “Takt”

Sachsen: #Landflucht oder #Stadtflucht? Deutsche Bahn und sächs. Wohnungswirtschaft setzen auf Pendeln in die Großstädte

Aus der Februar-Ausgabe der DB-Kund_innenzeitung TAKT in Zusammenarbeit mit dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V. – vdw Sachsen Die Situationsbeschreibung ist für den vdw doch recht bemerkenswert, der Lösungsvorschlag bekannt:

“Pendeln in die Großstadt
Jahrelang waren die Mieten in ostdeutschen Großstädten vergleichsweise günstig und die Leerstandsquote relativ hoch. Aber Städte wie Magdeburg, Erfurt, Jena, Leipzig und Dresden sind in den vergangenen Jahren mächtig gewachsen. Die Mietpreise steigen, und gerade für Familien wird es schwieriger, Wohnraum zu finden.
Dazu kommt ein Trend: die Sehnsucht nach mehr Grün, nach mehr
Ruhe. Die Folge: Immer häufiger siedeln sich gerade junge Familien im
Umland der Großstädte an. Kleine Städte wie Weimar, Arnstadt, Sömmerda, Wolmirstedt oder Schönebeck profitieren davon.
Alexander Müller vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
nennt diesen Prozess Suburbanisierung, er bestätigt: „Die Kommunen um die Großstädte profitieren definitiv von der aktuellen Anziehungskraft.“ Das belegt auch die Studie „#Schwarmstädte in Deutschland“ des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Danach gewinnen zwar vor allem die Großstädte, aber die ziehen auch die Umlandkreise mit. Und diese dann vor allem bei den 35- bis 44-Jährigen. Müller ergänzt: „Es wandern in der Regel Personen ab, die vollständig im Arbeitsprozess stehen.“
Eine Grundvoraussetzung für die Attraktivität der Umlandkreise sei die schnelle Erreichbarkeit der jeweiligen Großstadt. Und dabei, so Müller, spiele der öffentliche Personennahverkehr zunehmend eine wichtige Rolle: „Ein funktionierender ÖPNV ist eine der Lebensadern für die Menschen, die in Gemeinden außerhalb der Großstädte wohnen und künftig wohnen wollen.“

Immobilienverbandssprecher Müller stellt fest: „Kommunen entwickeln
sich auch dann gut, wenn sie sich gar nicht im unmittelbaren Umfeld von
Metropolen befinden, aber – etwa per S-Bahn oder Regionalbahn – sehr gut an eine Großstadt angebunden sind.“ … .”