Kapitalismus in der Krise: Stresstest für die Demokratie – manager magazin

Huch, im ‏@manager_magazin steht: “Der #Kapitalismus ist defekt.” Auszug aus “#Nationaltheater” von @henrikmllr

Auch wenn die Analyse des Dortmunder Journalismusprofessors Henrik Müller auf dem halben Wege stehen bleibt, bemerkenswert ist es dennoch, dass er es damit unter anderem in manager magazin schafft: “Kapitalismus in der Krise. Stresstest für die Demokratie
Woher kommt der neue Nationalismus? Über Jahrzehnte wurden die westlichen Demokratien geeint von einem Versprechen: Wohlstand für alle. Doch das zieht nicht mehr. Der Kapitalismus ist defekt. …

– Der schuldengetriebene Kapitalismus erzeugt gefährliche finanzielle, ökonomische und soziale Ungleichgewichte.
– Das Zusammenspiel von Globalisierung und Demografie führt zu immer größeren Spannungen zwischen den ökonomischen Zentren und der Peripherie.
– Ungleichgewichte und Spannungen schlagen sich politisch nieder. Im Westen schaffen sie den Nährboden für populistische Politiker. In Schwellenländern verleiten sie autoritär regierende starke Männer dazu, die Zügel noch stärker anzuziehen.

Die politische Debatte konzentriert sich üblicherweise auf Umverteilung, höhere Steuern und Sozialleistungen. Aber das ist zu kurz gesprungen: Das System insgesamt braucht eine Generalüberholung – einen globalen Pakt gegen den Stillstand. Was nicht erwirtschaftet wird, das kann auch nicht verteilt werden. Und da wird die Sache kompliziert: Es geht um Bildung (von der Kita bis zur Spitzenuni), um Energie-, Verkehrs- und Netzinfrastruktur, um Steuerpolitik, Wettbewerbspolitik auf digitalen Märkten, Finanzmarktregulierung, Geld und Währung. Die Produktivitätsschwäche wird sich nur dann überwinden lassen, wenn wieder mehr Mittel in echte Investitionen fließen, statt in immer teurere Immobilien, Wertpapiere oder Firmenübernahmen.

Die Folgen des fehlgesteuerten Finanzmarktkapitalismus und die damit verbundenen Verteilungsfragen sind der Dünger, der die Gegenkräfte zur Globalisierung sprießen lässt. Der Humus jedoch befindet sich an Orten, wo man es eigentlich am wenigsten vermuten sollte: in ländlichen Regionen. Die politischen Erdstöße, die seit einiger Zeit die westlichen Demokratien durchrütteln, gehen von der Peripherie aus. Die relativ dünnbesiedelten, wirtschaftsschwachen Gebiete außerhalb der Metropolen entscheiden Wahlen, überraschen Experten und verändern den Kurs ganzer Nationen. Die Bürger in den Metropolen schauen fassungslos zu. … .”

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