Ostdeutschland: Chemnitz zeigt, wie die Probleme lösbar sind – WELT

Chemnitz-#Sonnenberg: Lars Faßmann setzt auf gesellschaftliche Rendite. #WoPoCH @Sonnenberg_in_C

WELT: “Seit einigen Jahren kauft ein wohlhabender Gründer marode Altbauten in Chemnitz auf und vermietet sie. Gewinn macht er dabei nicht. Er setzt langfristig auf eine andere Form der Rendite. … So kaufte er innerhalb weniger Jahre bald drei Dutzend heruntergekommene Altbauten, setzte sie so weit wie nötig instand und vermietet sie. Erst in ferner Zukunft hofft er auf etwas Gewinn, wenn sich der Sonnenberg entwickelt und die Preise steigen. Auch in anderen Städten gibt es Beispiele für Immobilienentwickler, die nicht an kurzfristiger Rendite interessiert sind – mit interessanten Folgen für Geschäfte und Bewohner. … Nach Fassmanns Ansicht sollte der Sonnenberg Studenten- und Künstlerkolonie werden. „Der Schlüssel, eine Stadt lebenswert zu machen, ist die Kreativwirtschaft“, sagt er. „Cafés, Gastro, Kunst, eigenwillige Läden – das zieht! Und vernünftige Mieten bringen eine gute Mischung ins Viertel.“ Den ramponierten Häusern verschaffte Fassmann Strom, Heizung und Wasseranschluss. Zwischenzeitlich hoffte er, dass die neuen Bewohner auch mal selbst Hand anlegen würden. Das erwies sich jedoch als falsch. … Und so erweist sich Lars Fassmann doch gewissermaßen als Geschäftsmann. Allerdings geht es ihm zunächst um eine gesellschaftliche Rendite. Später, so hofft er, könne er auch wieder auf seine Kosten kommen. Vielleicht könne er eines Tages „das eine oder andere Haus verkaufen, damit ich an mehr Sanierungsgeld komme“, sagt er. Ganz unwahrscheinlich ist das nicht. Immobilienexperten sagten Ende 2016 voraus, dass nach Leipzig und Dresden nun die dritte große Stadt Sachsens neue Einwohner anziehe. Viele davon gehen am Sonnenberg auf Wohnungssuche.”

https://www.welt.de/finanzen/immobilien/article163011449/Dieser-Mann-hat-die-Idee-fuer-die-Zukunft-Ost.html