Raul Zelik: »Wir unterschätzen unsere Macht« – marx21

Schland: @RaulZelik zu #r2g: „Wer etwas verändern will, muss auf Organisierung und soziale Kämpfe setzen.“

Raul Zelik in marx21.de: „Die bürgerliche Hegemonie bröckelt und die Rechte ist auf dem Vormarsch. Warum die liberale Moderne nicht mehr zu retten ist und was das für die Linke bedeutet, erklärt unser Gesprächspartner Raul Zelik. … Raul Zelik ist Schriftsteller, Übersetzer und Politikwissenschaftler. Seit 2016 gehört er dem Parteivorstand der LINKEN an. …

Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass soziale Kämpfe historisch auch konservative Regierungen zu Veränderungen gezwungen haben, die ich als »fortschrittlich« bezeichnen würde. Das stimmt für die Einführung der Versicherungssysteme unter Bismarck im 19. Jahrhundert genauso wie für die Energiewende unter Merkel. Reaktionäre oder progressive Transformationen haben also offensichtlich viel weniger mit der Zusammensetzung von Regierungen als mit dem Stand der gesellschaftlichen Mobilisierung zu tun.

Deswegen muss es zentrale Aufgabe der Linken sein, soziale Kämpfe zu organisieren, zu verbinden und zu stärken – und eben nicht Verwaltungspersonal für den Staatsapparat zur Verfügung zu stellen. Wer etwas verändern will, muss auf Organisierung und soziale Kämpfe setzen. … .“

Raul Zelik: »Wir unterschätzen unsere Macht«