Thüringen: #Landlust oder #Landflucht? Attraktivität des #Dorfleben’s und #Selbstwirksamkeitserfahrung. #DemografischerWandel
Thüringer Allgemeine Mühlhausen: „„Die Attraktivität von Dörfern hängt von der Gemeinschaft ab“
Ulrich Harteisen ist Professor für Regionalmanagement an der Fakultät Ressourcenmanagement der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) am Standort Göttingen. Unsere Zeitung sprach mit dem Dorfforscher über die Herausforderungen der demografischen Entwicklung.
UH: … Der Blick sollte aber nicht nur auf die Defizite gerichtet werden, denn ohne Frage ist der ländliche Raum Westthüringens ein attraktiver Lebensraum.
TA: Welche Chancen bestehen dazu konkret?
UH: In Zeiten, in denen die Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten in den Großstädten rasant steigen und für viele Menschen diese Kosten kaum zu tragen sind, wird der ländliche Raum wieder als potenzieller Lebensmittelpunkt interessant.
In diesem Zusammenhang kann die Digitalisierung für ländliche Räume eine große Chance darstellen, indem Arbeit vom Standort Stadt entkoppelt und von Zuhause aus dem Dorf möglich wird.
… Es sieht aber so aus, dass die Gemeinden des Unstrut-Hainich-Kreises in der nächsten Zukunft Einwohner verlieren werden. Kleinräumig, also zwischen den einzelnen Orten, wird es aber Unterschiede geben. Die Attraktivität von Dörfern hängt von der Gemeinschaft ab. Die Dorfforschung zeigt, dass Dörfer, in denen sich die Bewohner aktiv um ihre Gemeinde kümmern, sich besser entwickeln; und auch die Menschen schätzen ihre Lebensqualität dort höher ein. Psychologen sprechen von ‚Selbstwirksamkeitserfahrung‘. … .“