Schland: #DemografischerWandel ist gestaltbar. #Dorfleben und #Selbstwirksamkeitserfahrung
StadtRadio Göttingen, 3.1.2017: „Die Chancen des demografischen Wandels – Bilanz zum Forschungsprojekt der HAWK
Hat der demografische Wandel wirklich katastrophale Folgen wie vielfach befürchtet? Dass ganze Landstriche veröden und Dörfer von der Landkarte verschwinden? Ein Forschungsprojekt der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) kommt zu anderen Schlussfolgerungen: Dass der demografische Wandel keine Einbahnstraße sei, weil er eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten bietet, damit umzugehen. Auch Göttingen gehört zu den fünf Landkreisen, in denen in den vergangenen fünf Jahren die Gestaltungsmöglichkeiten des demografischen Wandels untersucht wurden. Tina Fibiger fasst die Ergebnisse des Forschungsprojektes zusammen.
… Harteisen berichtet von einem Fragenkatalog für die Bevölkerung in den fünf Landkreisen, der beinhaltet, was sie am Leben in ländlichen Regionen besonders schätzt und was sie vermisst.
„Die Menschen haben uns dann ganz oft gesagt: Zum Beispiel, dass wir unser eigenes Umfeld gestalten können, das beginnt beim eigenen Haus, beim Garten, aber auch beim gemeinsamen Dorfplatz. Dieses Vermögen, selbst wirksam zu werden. Also wenn bei uns die Schule schließt, dann müssen wir schauen, dass wir mit den Nachbardörfern etwas gemeinsam machen können. Dann stellt sich natürlich die Frage, was können die Menschen dazu beitragen, dass ihre Lebensqualität auch erhalten bleibt, wenn die Schule schließt, der Arzt geht, der Laden schließt? Da sind wir doch auf eine erstaunliche Flexibilität gestoßen. Es tut sich eben ganz viel in den Dörfern.“
Demografischer Wandel bedeutet für Harteisen auch, dass man Abschied nehmen müsse von den Wachstumsprozessen vergangener Jahrzehnte und lernen müsse, das Wenige zu gestalten. Dieser Aufgabe stellen sich bereits viele Initiativen auch in den südniedersächsischen Gemeinden. Sei es dass sie Dorfläden gründen, Nachbarschaftsprojekte entwickeln oder sich für Car-sharing Modelle einsetzen. … .“