Leipzig: #WoPoLE. @Andre_Soudah (#SPD) in @LVZ: „Bild, dass Spekulanten einfallen, Straßenzüge aufkaufen & Mieten hochtreiben, ist Zerrbild.“ André Soudah (41) ist Vorsitzender des SPD Ortsverein Leipzig Mitte, des mitgliederstärksten Ortsvereins Ostdeutschlands. Der LVZ Leipziger Volkszeitung gibt er ein bemerkenswertes Interview mit noch bemerkenswerterem Ende: „… Und bei der #Wohnungspolitik müssen wir den Leipzigern reinen Wein einschenken: Wir alle wollen, dass die Innenstädte gut aussehen und die Wohnungen saniert werden – dass wird aber nicht zu den Quadratmeter-Kaltmieten von 3,50 Euro möglich sein. Das Bild, dass hier Spekulanten einfallen, ganze Straßenzüge aufkaufen und die Mieten hochtreiben, ist ein Zerrbild. Natürlich müssen wir auch ausreichend sozialen Wohnraum für diejenigen vorhalten, die ihn tatsächlich brauchen. … .“ Der Stimmenverlust der SPD Leipzig bei der Bundestagswahl kam für Soudah demnach nicht überraschend. „Das ist selbst verschuldet“, sagt er und fordert rasche Konsequenzen. Er nennt politische Klasse abgehoben und kritisiert eine angebliche Tabuisierung von Themen wie innere Sicherheit und Kriminalität. „LVZ: Warum rennen Ihnen die Wähler weg? Soudah: Weil wir seit nunmehr etwa zehn Jahren nicht in der Lage sind, die Gefühlslage eines großen Anteils der Wähler mit unseren Themen zu treffen. LVZ: An welche Themen denken Sie? Soudah: Die SPD lebt vielerorts in einer urbanen und vor allem akademischen Filterblase. Wir sind zwar eine traditionelle Volkspartei, wir bedienen aber hauptsächlich Themen, die den Großteil der Menschen nicht betreffen oder für sie von nachgeordneter Bedeutung sind. …. LVZ: Die Lebenswelt vieler Bürger ist offenbar eine andere. Soudah: Die Menschen haben gesehen, dass offenbar genug Geld vorhanden ist – aber nicht für ihre Nöte. Und deswegen sind sie frustriert. Denn das Geld, das anderen gegeben wird, haben sie verdient. Wir müssen endlich auch mehr für unsere Leute tun. … Die fortschreitende Liberalisierung unserer Gesellschaft findet in unserer urbanen Filterblase Akzeptanz, geht aber an der Lebenswirklichkeit vieler Menschen – besonders im ländlichen Raum – vollends vorbei; sie fühlen sich nicht mehr mitgenommen. … .“