Landkreistagschef Hans-Günter Henneke: „Wir sollten Stadt und Land nicht gegeneinander ausspielen“ – WELT

Schland: Henneke, @DLTonline: #Wohnungspolitik sollte Menschen nicht mit vergünstigtem Wohnraum in Städte locken

Interview in WELT mit dem Landkreistagschef Hans-Günter Henneke. Die Forderung, „wir sollten Stadt und Land nicht gegeneinander ausspielen“, heißt neuerdings immer genau das Gegenteil:

„In Städten explodieren die Mieten, und auf dem Land stehen 1,5 Millionen Wohnungen leer. Landkreistagschef Hans-Günter Henneke sieht darin eine Chance. Wie er die Menschen wieder in die Dörfer locken will. …

DIE WELT: Ist es sinnvoll, Stadt und Land getrennt zu betrachten?

Henneke: Wir sollten Stadt und Land nicht gegeneinander ausspielen. Ich warne aber auch davor, zum Beispiel beim Wohnungsbau nur auf die Ballungszentren zu schauen und den sozialen Wohnungsbau mit Milliardensummen zu fördern. Das führt zu einem Sogeffekt, obwohl wir in ländlichen Kreisen einen Leerstand von fast 1,5 Millionen Wohnungen haben.

DIE WELT: Also zurück aufs Land?

Hennneke: Die Politik sollte Menschen nicht mit staatlich vergünstigtem Wohnraum in die Städte locken. Das entwertet das Eigentum auf dem Lande und führt in den großen Städten nicht zuletzt zu sozialen Problemen. Wo Menschen wohnen, hat bislang auf kluge Weise zu einem großen Teil der Markt bestimmt. So sollte es auch bleiben. Wenn Wohnen in der Stadt teurer wird, ist das zudem eine Chance für eine Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung auf dem Land, wo aber zugleich Arbeitsplätze insbesondere durch Digitalisierung aufzubauen sind. … .“

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